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Adventszeit

Ein Duftmischung aus Bratwürstchen, Süßkram und Glühwein schlug mir schon entgegen, als ich aus dem Bus stieg. „Es riecht nach Weihnachtsmarkt.“, bemerkte einer der anderen Passanten und der Blick auf den großen Marktplatz bestätigte das. Der Strom der Menschen zog sich zwischen den Buden her, ich wurde mitgerissen. Vor einem Wagen, an dem gefüllte Folienkartoffeln verkauft wurden, standen schon viele Menschen, das Geschäft lief wohl gut. Ich hatte wenig Interesse an den Verkaufsständen, ich wurde an meiner normalen Schrittgeschwindigkeit gehindert. Der Strom der Menschen wurde von den Menschen geleitet, die über den Weihnachtsmark bummeln wollten, dazu war ich jedoch zu schnell. Ich mogelte mich zwischen zwei Buden durch und ging hinter ihnen schnellen Schritts ungehindert weiter. Das war ein komisches Gefühl. Auf der Rückseite war zwar immer noch der Duft des Weihnachtsmarkts dominierend, doch hier gingen die Leute her, die in Eile waren und für die der ganze Weihnachtsrummel entwede

Ansteckungsgefahr

Eigentlich ist es jedes Quartal das Gleiche: Sobald die Klausurenphase in der Schule anfängt oder direkt nachdem man sie überstanden hat, kommt es zu einer Krankheitswelle in meiner Stufe. Diesmal ist es eine Sommergrippe die ihre Runden macht und sich auch nur bedingt von der einwöchigen Studienfahrt vor einer Woche unterbrechen ließ. Ich persönlich war vor der Fahrt ziemlich krank, die sommerlichen Temperaturen in der Toskana ließen das genesen, auf der Rückfahrt ins kalte Deutschland fing ich wieder an rumzugrippen. Und wenn man sich gerade ein wenig erholt hat, sitzt irgendwo wieder irgendwer neben dir, der dich anhustet oder meinetwegen auch nur anatmet und schon wird’s wieder schlimmer mit Husten und Schnupfen. Es herrscht akute Ansteckungsgefahr. Sich mit Krankheiten anstecken zu lassen, egal welcher Art, ist immer nervig und anstrengend und je nach Ausmaß kann es sogar gefährlich werden. Krankheiten die uns physisch einschränken in dem was wir tun wollen oder tun müss

Gedankenschleifen

Es gibt Tage, die ziehen so an mir vorbei, dass ich am Abend wirklich Schwierigkeiten hab zu rekapitulieren, was an diesem Tag gewesen ist. Meistens lohnt sich ein Rekapitulation eh nicht, weil nicht viel an solchen Tagen passiert.Obwohl ich eigentlich eine Menge zu tun hätte, tue ich nichts anderes, als Fehrnsehn zu schauen und irgendwelche langweilen Artikel im Internet zu lesen, deren Inhalt mit dem Sack Reis in China sehr nahe zusammenhängt und ich checke tausendmal meine Emails, in der Hoffnung, dass doch noch irgendjemand etwas geschrieben hat und ich nicht nur Spam entfernen muss. Alles äußerst unsinnvoll. An solchen Tagen passiert es mir auch extrem häufig, dass ich mir Bilder und Homepages anschaue und oftmals die entsprechende Musik höre, die mich in eine sehr negative Gedankenschleife verführen. Seien es Bilder von beängstigenden Ereignissen oder Erinnerungen an Menschen, die nicht mehr in meinem Leben sind. Eine Zeit lang war ich davon überzeugt, dass solch negative Geda

Die Jugend

Es gibt eine Zeit im Leben die sich wohl direkt zwischen der kindlicher Naivität und dem erwachsenen Realismus abspielt. Die Jugend. Durchwachsen von optimistischen Hoffnungsträgern und pessimistischer Niedergeschlagenheit. Als ich soeben nach einer angemessenen Hintergrundsmusik für mein alltägliches Gewusel suchte, begegnete mir eine CD die ich schon längere Zeit nicht mehr gehört hatte. Ich legte sie spontan auf und erfreute mich der Musik und noch mehr den fröhlichen Gefühlen die ich mit ihr verbinde. Und ich dachte mir: So wird es einem wohl oft ergehen. Man hört oder sieht etwas und erinnert sich an Kindheitsträume. Oder eben an diese sagenumwogene Zeit der Jugend. Und dann sah ich aus dem Fenster hinunter auf die Straße meines fast dörflichen Stadtteils und sah einen Mann, gekleidet mit schwarzer Hose und weißem Hemd. Die schwarzen Haare waren schon etwas licht am Hinterkopf, was mir aus meiner Sichtweise natürlich auffiel, und er trug eine Brille auf der Nase und einen schwarze

Bruchstücke

als sie weinte so unerwartet nahm ich sie in den arm so unbeholfen und streichelte ihr den kopf wie einem kind für wenige sekunden war alle härte und distanz verschwunden für immer in meinem herzen doch nicht in meinem kopf danke sagte sie und ich nichts

Die Fragen

"Die Frage der Fragen ist, welche Frage das Leben fragt. Fragt es überhaupt irgendwas? Kann es überhaupt sprechen, sich uns mitteilen? Wenn man nur mal ein paar Sekunden in dieser hektischen Welt stillhält, kann man sie sehen, die Fragen. Sie spiegeln sich im Leben eines jeden Menschen wider..." Diese Sätze stehen schon seit ca. drei Jahren auf einer kleinen weißen Karte die immer in der Nähe meines Schreibtisches hängt. Heute hab ich sie seit längerem mal wieder bewusst war genommen und mir ist aufgefallen, wie voll das Leben ist mit Fragen. Mein eigenes und auch die der Menschen um mich herum. Da gibt es unheimlich viele Fragen die die nahe und ferne Zukunft betreffen, deren Antworten wohl mit am schwierigsten sind. Es gibt auch relativ belanglose Fragen, die zum Beispiel meine Haarfarbe betreffen oder meine Planungen für morgen. Und trotzdem: Es sind alles Fragen die beantwortet werden wollen. Ich neige dazu, Fragen lange Zeit mit mir herumzuschleppen bis sie sich selbst b

Schatzsuche

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Es kann seltsam sein, wenn man Menschen begegnet, die man einst gut gekannt hat, oder zumindest meinte dies zu tun. Solche Begegnungen können schmerzen, wenn man merkt, dass man diesen Menschen nicht mehr kennt und wenn sie die Frage aufwerfen, ob das damals überhaupt so gewesen war. Manchmal hab ich das Bedürfnis zu Menschen Kontakt aufzunehmen, die nicht mehr aktiv ein Teil meines Lebens sind, aber dies mal waren. Jedesmal keimt die Hoffnung auf, dass da noch die Reste einer Verbindung verbrogen sind, in einem selbst und natürlich auch in dem anderen. Es ist wie wenn man in einem versunkenen Schiffswrack nach einer winzigen Kiste suchen muss, in der sich das kostbare Gold befindet. Doch die Sauerstoffkapazität bei einem solchen Tauchgang ist begrenzt. Man muss strategisch, mit Ausdauer, Kraft und Geduld an solch ein Vorhaben herangehen. Bei einem nicht ernsthaften, spontanen Abtauchen geht man wohl früher oder später einfach drauf und trifft in der Tiefe nur auf gähnende, schwarze Le