Ohne Preis kein Fleiß!

Heute ist ein richtiger Sommertag gewesen. Und abschließend gab es ein schönes Gewitter und jetzt ist riecht die Luft nach frischen Regen. Ich sitze grade am offenen Fenster auf meiner Heizung-Fensterbank und werde von den an der Ampel vor meinem Fenster wartenden Passanten begutachtet. Aber die gute Luft will ich mir nicht entgehen lassen. Ich habe heute den ganzen Tag gelernt, weshalb ich mich jetzt eigentlich mal von meinem Laptop lösen sollte. Aber das gelingt mir irgendwie nicht. Deswegen lass ich mal wieder ein paar Gedanken frei, die ich schon seit ein paar Tagen im Kopf habe. Viel Spaß beim betrachten!


In meinen akuten Lernphasen merke ich es immer wieder: Ohne Preis kein Fleiß. Wenn man weiß, dass man für eine Veranstaltung keinen Schein bekommt oder weiß, dass die Note der Klausur nicht in die Endnote des Abschluss eingeht, neigt der grundsätzlich faule Student dazu, nicht viel seiner Zeit und seiner Motivation in diese Angelegenheit zu stecken. Der Fleiß tritt erst auf, wenn man weiß, dass es um etwas geht. Auch ein Grund, weshalb sich meine Schulnoten erst in der 12. und 13. Klasse um einiges gebessert haben, da ging es eben ums Abitur. Und jeder weiß: Nicht fürs Leben, für die Schule lernen wir. Man weiß mit seiner Zeit besseres anzufangen, wenn kein Preis in Aussicht steht.
Ich habe länger über diese Satzumkehrung von „ohne Fleiß kein Preis“ zu „ohne Preis kein Fleiß“ nachgedacht. Und ich denke, so gut wie alles was wir tun in unserem Leben, tun wir, weil wir einen Preis bekommen. Und das nicht nur in Form von guten Noten und Scheinen.

Ich weiß, dass ich viele Dinge in meinem Leben für den Preis „Anerkennung“ mache. Wenn ich weiß, dass ich für etwas Anerkennung bekomme, dann werde ich fleißig. Und wenn ich etwas „nur für mich“ mache, dann fehlt es oftmals an Fleiß und Motivation.
Man macht sich quasi abhängig von dem Preis, der aussteht.
Und auch wenn ich weiß, dass es wohl was Natürliches hat und ich es, wie gesagt, auch von mir selber weiß – frage ich mich doch, warum das so ist. Handelt der Mensch nur nach seiner Nutzenmaximierung (ich lerne zu viel für Soziologie..), sprich wobei er am meisten bei absahnen kann? Und warum macht man nicht auch VERMEHRT (denn manchmal macht man das wohl schon) Dinge, für die es keinen Preis gibt? Oder strengt sich für die genauso an?

Gut, beim Studium muss ich immer mal schauen, wo ich wie viel Zeit investiere, aber auch außerhalb davon gibt es bestimmt Dinge, die man tun könnte. Mir fehlt ein prägnantes Beispiel. Aber den Gedanken fand ich trotzdem sehr wichtig.

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