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Es werden Posts vom März, 2011 angezeigt.

Melancholie.

Es ist die Wahrheit, die wir nicht hören wollen. Es ist die Realität, die wir nicht sehen wollen. Es ist der Schmerz, den wir nicht fühlen wollen. Wir laufen, laufen in die Dunkelheit, die uns eigentlich Angst macht. Wir laufen, laufen in die Stille, die uns eigentlich Angst macht. Weil wir meinen, Licht und Lärm sind nicht mehr zu ertragen. Weil wir glauben, Dunkelheit und Stille gibt uns das wonach wir uns sehnen. Und am Ende bleiben wir doch nur allein und fürchten uns.

Entwöhnungskur

An viele Dinge im Leben gewöhnt man sich. An Musik, an Menschen, an Lebensumstände, an Gefühlszustände. Aber die Gewöhnung bedeutet nicht immer gleichzeitig, dass wir diese Dinge besonders mögen. Oder dass sie uns gut tun. Und selbst wenn wir die Musik mögen, die Menschen lieben, das Gefühl sich gut anfühlt, ist es nicht immer so sinnvoll sich damit zuzudröhnen. Dann ist es manchmal nötig Abstand zu nehmen. Das geht natürlich nicht automatisch. In den seltensten Fällen kann man von heute auf morgen den Kontakt zu einer Person abbrechen oder sich von Gefühlen lösen und sich nach neuer Musik umzuschauen. Und Lebensumstände lassen sich am aller wenigsten spontan verändern. Aber man kann sich entwöhnen und manchmal ist das nötig, um die Dinge irgendwann mal wieder genießen zu können. Ich habe heute ein Album wieder gefunden, dass ich sehr lange nicht gehört habe, mehr oder weniger bewusst. Eine Zeit lang, als es mir überhaupt nicht gut ging, habe ich diese Musik Tag und Nacht gehört und

Durch den Wind.

Der Wind schlägt dir ins Gesicht und du glaubst, du siehst es nicht. Das Ziel, auf das wir zulaufen, scheint bewacht zu sein von einem Feind. Er will uns in die andere Richtung wehen, damit wir unser Ziel nicht mehr sehen. Mach die Augen zu und lauf weiter Am Horizont wird es wieder heiter. Lauf weiter auch wenn du nichts siehst, es ist unser Herz, dass uns zieht. Unser Herz trägt uns durch den Wind, wenn wir nur glauben wie ein Kind.  A. Buddeberg Danke fürs Lesen.

Freunde bleiben.

Ich habe versucht "Fast Perfekt" weiter zu schreiben, leider nicht zu meiner Zufriedenheit. Deswegen heute eine neue Kurzgeschichte. Bei Interesse könnte ich sie auch fortführen. Also gebt mir ein Zeichen ;) „Man, wir haben uns ja auch lange nicht mehr gesehen!“, schrie er in mein Ohr und haute mir ein wenig zu fest mit der Hand auf den Rücken. Ich grinste nur, hob meine Bierflasche und prostete ihm zu. Er erwiderte es mit der seinigen und fing an im Rhythmus der unglaublich lauten Musik von einem Fuß auf den anderen zu wippen. Sein Blick schweifte durch den Raum und ich sah ihn an. Er hatte sich nicht sonderlich verändert. Seine Haare waren ein bisschen ordentlicher gekämmt und an den Wangen konnte man den Schatten eines Bartes erkennen. Nur seine Klamotten sahen anders aus. Völlig anders. Und ich schmunzelte, denn ich wusste, dass er damals so etwas niemals angezogen hätte und jeder, der sich so kleidete, Opfer seiner verbalen Ausbrüche geworden wäre. Die Zeiten ändern sic

Lass es raus

Wie ihr merkt, schreibe ich in diesem Monat wieder ein bisschen mehr als in dem vorangegangen. Das Schreiben und auch das Bloggen ist für mich wie ein Ventil. Fertig gedachte Gedanken, abgeschlossene Gefühle und manchmal sogar durchdachte Meinungen, die in meinem Hirn eigentlich nur Platz wegnehmen werden „aussortiert“, rausgeholt, festgehalten und veröffentlicht. Ich weiß, dass meine Gedanken zum Schreibprozesse übermäßig metaphorisch und auch vom physischen Verlauf her sicherlich nicht haltbar sind. Ich habe vor Jahren mal eine Geschichte mit dem Titel „Gedankenkiste“ geschrieben, die das ziemlich klar darstellt. Gedanken sind für mich kleine „Wesen“ - nicht Gnome, Muklas oder Bakterien. Aber in meiner Vorstellung sind sie irgendwie klein und wuselig und haben vor allem jeder eine eigene Persönlichkeit – so wie Gedanken sehr individuell sein könne. Diese kleinen Gedanken leben in meinem Gehirn vor sich hin und ab und an werden welche laut, wollen Aufmerksamkeit und Nahrung, wollen

Sprachlosigkeit

Ich hab eine Weile überlegt, ob ich mich zu dem aktuellen Weltgeschehen, der Umwelt- und Nichtumweltkatastrophe in Japan äußern soll. Es fällt mir nicht leicht und das aus einem einzigen Grund: Es verschlägt mir einfach die Sprache. Ich finde keine Worte dafür und mein Gehirn ist maßlos überfordert. Ganz nach dem Motto: Was kann man da noch sagen? Es passieren immer wieder Dinge, die einen überwältigen, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Aber wenn man für die positiven Dinge keine Worte findet, dann freut man sich einfach. Und wenn man für die negativen Dinge keine Worte findet, dann.. ja dann was? Ist man einfach traurig? Ich befürchte eher nicht. Ich glaube, man kommt schnell dorthin, die schlimmen und furchtbaren und schrecklichen und traurigen und erschütternden Ereignisse zu verdrängen und wegzuschieben. Oftmals sind sie viel zu riesig um in unseren kleinen, strukturierten Alltag rein zu passen. Und wenn es dann noch Ereignisse sind, die „so weit weg“ sind wie Japan

Und einmal ohne bitte.

Heute ist Aschermittwoch und darüber kann man froh und traurig sein. Diejenigen, die die letzten Tage ordentlich auf den Putz gehauen haben, sind wohl beides: Traurig, weil es vorbei ist und froh, dass sie sich von der Feierei erholen können. Alle Nonkarnevalisten sind sicherlich erleichtert, wenn das närrische Treiben ein Ende hat. So wie ich auch. Mit dem Aschermittwoch beginnt jedoch eigentlich auch die Fastenzeit. Sieben Wochen bzw. vierzig Tage ist sie lang und endet mit dem Osterfest. Diese zeitliche Einteilung ist angelehnt an die vierzig Tage, die Jesus in der Wüste verbracht hat, bevor er drei Jahre durchs Land gezogen ist. In dieser Zeit hat er gefastet und gebetet und sich vorbereitet. Die vierzig Tage vor Ostern dienen somit auch zur Vorbereitung auf das Osterfest. In der christlichen Tradition geht es beim Fasten eigentlich in erster Linie um den Verzicht auf Fleisch. Viele Menschen, die diese Fastenzeit heute noch ausleben, verzichten dabei aber auch gerne auf „alternati

Fast perfekt. Teil 2.

Den ersten Teil der Fortsetzungsgeschichte kannst du hier lesen. „Wie lange fährt man?“, fragte er und schaute mich kurz an, um sich dann wieder seinen Turnschuhen zuzuwenden, die Furchen in den grauen Kies auf dem Weg zogen. „Mit dem Auto vier Stunden.“ Er lachte kurz und bitter und dieses Lachen tat mehr weh, als jeder Spruch es hätte tun können. „Und es gibt keine Chance, dass sie dich hier doch noch nehmen?“ - „Nicht in diesem Leben.“, antwortete ich, doch der Witz ging auf halber Strecke verloren und erreichte ihn nicht. „Und jetzt?“, fragte er seine Turnschuhe. Ich seufzte. Ich hatte gehofft, er würde mehr dazu sagen oder was anderes. „Keine Ahnung.“, sagte ich. „Nächste Woche Montag will Papa mit mir hinfahren und alles angucken und vielleicht auch schon ein paar Sachen mitnehmen. Die sind halt echt früh dran mit den Vorkursen. Aber die sind ja auch wichtig.“ Ich wusste, dass ich ihn mit Vernunft nicht trösten konnte. Wenn er überhaupt Trost brauchte, er sah einfach nur fassun

Fast perfekt. Teil 1.

Ich habe seit sehr langer Zeit mal wieder eine Kurzgeschichte geschrieben, die hier in zwei Teilen erscheinen wird. Dies hier ist der erste Teil: „Scheiße.“, sagte er und ich nickte. Es gab kein Wort, dass diese Situation besser beschreiben könnte. Wir saßen auf einer Bank im Schatten im Stadtpark. Das war eigentlich ein unpassender Ort, denn wir hatten noch nie hier zusammen gesessen. Als wir vor zwei Jahren in einem Anfall von guten Vorsätzen versucht hatten, regelmäßig zusammen joggen zu gehen, waren wir hier jedes Mal vorbei gekommen. Und jedes Mal schlug einer von uns beiden dem anderen vor, hier eine kurze Pause zu machen und immer verneinte derjenige, der nicht gefragt hatte. Wir wollten keine Schwäche zeigen. Beide nicht. Umso seltsamer war es nun dort zu sitzen und zu kapitulieren. Der Sommer war ein guter dieses Jahr. Mehr Sonne als im vergangenem, aber keine drückende Hitze. Der Sommer war quasi perfekt für all das, was wir uns in den letzten drei Jahren vorgenommen ha

Zwischen Heute und Übermorgen.

Heute komm ich mal wieder mit etwas gesellschaftskritischem um die Ecke. In der letzten Zeit sehe ich mich und mein Umfeld immer und immer wieder mit der selben Thematik konfrontiert: Karriere machen. Mit allen Vorteilen und Nachteilen und vor allem mit allen Nebenwirkungen. Die meisten Menschen um mich herum befinden sich in einer ähnlichen Situation: Wir stecken in einer Ausbildungsphase oder kurz davor oder kurz danach. Wir müssen uns etwas aussuchen, was wir lernen wollen und dann alle Zeit und Kraft hinein investieren – egal ob Abitur, Ausbildung oder Studium. Das ist ziemlich normal und auch nicht falsch. Es ist wichtig zu investieren und Prioritäten auf die Ausbildung auszurichten. Wie meine Großeltern zu sagen pflegen: Dein Studium ist dein Beruf. Ein Aspekt, den ich immer mehr sehe, bei mir selbst und anderen, ist der unglaubliche Erwartungsdruck, unter dem wir stehen. Wir erwarten von uns selbst und andere erwarten von uns und wir erwarten, dass andere von uns erwarten, d

Umtausch ausgeschlossen.

Manchmal wünscht man sich Veränderung. Veränderung in der Politik, in der Umwelt, bei den Freunden, bei sich selbst. Veränderungen kosten immer, egal ob man sie aktiv verursacht oder unfreiwillig in sie hinein geschubst wird, Kraft und Nerven. Um Veränderung zu bewirken muss man aktiv werden, über sich selbst hinauswachsen und oftmals sehr selbstdiszipliniert sein. Unerwünschte und plötzliche Veränderungen verursachen meistens einen Schrecken und manchmal auch Schmerzen. Je nach dem ob die Veränderung positive oder negative Auswirkungen hat. Meistens nimmt man Veränderungen erstmal negativ auf, weil sie das Geordnete und die Sicherheit durchbrechen. Außerdem gibt’s durch Veränderungen meistens Arbeit – und wer arbeitet schon gerne. Ich bin davon überzeugt, dass der Mensch eigentlich immer grundsätzlich faul ist und sich nach Sicherheit sehnt. Wie einfach und entspannt wäre es, wenn man sein Leben umtauschen könnte! Du bist unzufrieden mit deinen Freunden, deiner Lebenssituatione

Restart.

Wenn sich das Jahr dem Ende zu neigt, neigen Menschen dazu, sich für das neue Jahr neue Dinge vorzunehmen. Diese Vorsätze sind meistens nicht besonders durchsetzungsfähig, weil sie entweder zu radikal oder zu lasch oder nicht von Herzen kommen und selbst wenn trotzdem schnell im Alltag untergehen. Das Jahr 2011 hat uns jetzt schon zwei volle Monate gegeben und von meinen Vorsätzen ist nicht viel übrig geblieben. Ich hatte sie mir auch nicht so wirklich fest vorgenommen aber mir wenigstens eine Tendenz gedacht, aber selbst das hat nichts gebracht. Es ist nicht so, dass ich mich gegen diese Vorhaben entschieden habe, aber ich halte es einfach nicht konsequent durch. Jetzt könnte ich mich eigentlich „entspannt“ zurücklehnen und sagen: Neues Jahr, neues Glück! und die nächsten zehn Monate fernab von irgendwelchen Vorsätzen und Veränderungswünschen leben. Es zwingt mich ja auch keiner dazu, irgendwas zu verändern – was wahrscheinlich das Problem ist. Aber da der Wunsch nach Veränderung j