Sprachlosigkeit

Ich hab eine Weile überlegt, ob ich mich zu dem aktuellen Weltgeschehen, der Umwelt- und Nichtumweltkatastrophe in Japan äußern soll. Es fällt mir nicht leicht und das aus einem einzigen Grund: Es verschlägt mir einfach die Sprache. Ich finde keine Worte dafür und mein Gehirn ist maßlos überfordert. Ganz nach dem Motto: Was kann man da noch sagen?

Es passieren immer wieder Dinge, die einen überwältigen, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Aber wenn man für die positiven Dinge keine Worte findet, dann freut man sich einfach. Und wenn man für die negativen Dinge keine Worte findet, dann.. ja dann was? Ist man einfach traurig? Ich befürchte eher nicht. Ich glaube, man kommt schnell dorthin, die schlimmen und furchtbaren und schrecklichen und traurigen und erschütternden Ereignisse zu verdrängen und wegzuschieben. Oftmals sind sie viel zu riesig um in unseren kleinen, strukturierten Alltag rein zu passen. Und wenn es dann noch Ereignisse sind, die „so weit weg“ sind wie Japan oder auch die Aufstände in Libyen oder ähnliches, dann ist es nicht so einfach, einfach mal traurig zu sein, auch wenn man keine Worte findet.

Und das gilt auch für alle anderen schrecklichen Dinge die in unserem Leben passieren können, wie Krankheit und Tod. Man ist erschüttert. Von tiefstem Herzen aus. Aber was kann man tun? Das Leben geht doch weiter, oder etwa nicht?

Natürlich geht das Leben weiter. Manchmal erstaunlicherweise. Und ich kann auch nicht sagen, wie richtig oder falsch es ist, seinen Alltag weiter zumachen oder sich darin zu verkriechen. Ich bin auch immer wieder erstaunt darüber, wie Menschen all das, was in dieser Welt geschieht überhaupt ertragen können. Ertragen oder erdulden. Denn es geht immer irgendwie weiter.

Ich muss dabei an das Lied „Letzter Tag“ von Herbert Grönemeyer denken, welches mit folgenden Fragen beginnt:
Weiß man wie oft ein Herz brechen kann?
Wie viel Sinne hat der Wahn?
Lohnen sich Gefühle?
Wie viele Tränen passen in einen Kanal?
Leben wir noch mal?
Warum wacht man auf?
Was heilt die Zeit?

Letztendlich kann ich nur auf eines zurückkommen und das ist Gott, der wie ein starker Fels in der Brandung in all diesen fürchterlichen Dingen steht und meine und deine einzige Hoffnung im Leben und danach ist. Dadurch wird vielleicht die Trauer, der Schmerz und die Angst nicht auf den ersten Blick weniger. Aber am Ende bringt er uns mehr. Und gibt uns Hoffnung auch wenn wir keine mehr sehen.

Das Leben ist manchmal sehr, sehr hart und oftmals erscheinen uns viele Dinge ungerecht. Aber Gottes Liebe zu uns ist stärker und viel größer als alles, was uns einschüchtert.

Das einzige was wir tun müssen, ist ihm uns und unser Leben anzuvertrauen. Das ist eigentlich nicht viel, im Vergleich dessen was er uns gibt und was uns in der Welt alles passieren kann.


Danke fürs Lesen.

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