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Es werden Posts vom Dezember, 2011 angezeigt.

Insgesamt.

Wir hängen. Hängen zwischen den Jahren. Hängen zwischen den Feiertagen. Wir sind müde. Erschöpft, ein bisschen hilflos weil kraftlos. Ein Jahr geht zu Ende. Ein Jahr voller Begegnungen, Erfahrungen, Worten, Taten, Gedanken, verwirklicht und unverwirklicht. Insgesamt gesehen war das Jahr voll. So voll wie vermutlich jedes andere Jahr davor auch. Aber 2011 kam mir besonders gefüllt vor. Wenn man sich mediale Jahresrückblicke anschaut, erinnert man sich gar nicht mehr an alles. Genauso wenig wie man sich an alles erinnert, dass im eigenen Leben alles passiert ist. Das Markante, das Scharfkantige bleibt hängen. Das, was für Einschnitte im Leben gesorgt hat – egal ob die Einschnitte positiv oder negativ waren. Sie hinterlassen Spuren, manchmal auch Narben auf unserem Leben, begleiten uns vielleicht noch ins Neue Jahr. Am Ende bleibt, was uns verändert hat. Insgesamt kann ich sagen, war mein ganz persönliches 2011 ein unfassbar durchwachsenes Jahr. Es hat sich unheimlich viel verändert.

24 - Schlusspunkt?!

Heute ist der vierundzwanzigste Dezember. Alles Warten, Hoffen, Stressen, Suchen und Planen hat ein Ende. Der Tag, an dem das Fest beginnt setzt für viele einen Schlusspunkt. Ein Schlusspunkt vom Advent und scheinbar leider auch von Weihnachten. Mir kommt es so vor, als ob die ganze Welt vier Wochen lang verrückt spielt und sich ach wie sehr auf Weihnachten vorbereitet und wenn es dann endlich soweit ist, kann es nicht schnell genug vorbei sein. Dabei fängt es doch heute erst an! Heute ist der heilige Abend, der Abend an dem wir uns daran erinnern, dass Jesus Christus geboren wurde. Und dann folgen noch zwei weitere Festtage. Das Schönste kommt also erst noch, findet erst heute statt! Also genieße diesen Tag, diesen vierundzwanzigsten Dezember, diesen heiligen Abend. Erfreue dich an deinen Lieben, an Geschenken und gutem Essen. Und: Bewahr dir die Weihnacht als Freude im Leben, denn eigens dafür ist sie uns gegeben!   Gudrun Zydek Ich wünsche euch ein Weihnachtsfest, dass euch Freu

23 - Da war doch was..

„Einmal werden wir noch wach..“ Die Adventszeit ging ganz schön schnell vorbei. Noch einmal schlafen, dann ist der vierundzwanzigste Dezember und wir feiern Weihnachten.. oder so was ähnliches.. Was feiern wir nochmal genau? Wenn man sich mal so umhört kann man sehr verwirrt werden. Das Fest, das wir in den nächsten Tagen begehen werden, scheint ein Fest der Geschenke zu sein. Es geht irgendwie um Liebe und vielleicht auch um Frieden. Sagt man. Das, was man wirklich spürt, ist Stress und Gewusel. Von Entspannung und Ruhe oder gar Besinnlichkeit meistens keine Spur. Dann gibt es noch die Sache mit dem Weihnachtsmann und den Rehen und Schlitten und Schnee und Wichtel.. Aber, war da nicht noch was anderes? Diese Geschichte von der Frau, die verlobt war mit einem Mann und auf wundersame Weise schwanger geworden war. Hochschwanger reiste sie mit ihm in eine völlig fremde Stadt für einen nervigen Behördengang. Ohne Reisebüro, Internet oder HotelApp suchten sie vergeblich nach einem Platz

22 - Überwindung.

Achja, wie sehr wünscht sich der Mensch Ferien. Jetzt ist gerade wieder so eine Zeit, in der manche schon frei haben, andere aber noch arbeiten müssen, manche länger Urlaub nehmen konnten, andere wiederum nach den Feiertagen direkt wieder loslegen müssen. Wie sehr sehnt man sich nach Ruhe, Entspannung, Ungezwungenheit, Schlaf, gutem Essen und Zeit, mit der man anfangen kann, was man will. Und Weihnachten, das Fest des Friedens und der Liebe ist doch wirklich die Gelegenheit um endlich mal den Alltag abzuschalten und ein bisschen zur Ruhe zu kommen... Denkste! Entweder du arbeitest bis kurz vor knapp und selbst wenn du schon frei hast, gibt es ja noch so vieles zu erledigen und zu bedenken und hin und her und xy hat noch kein Geschenk und es gibt noch keinen Tannenbaum und wer hat alle Kekse aufgegessen? Und wo kriege ich jetzt neue her und was ist wenn Tante Herta auf die Weihnachtsgans allergisch reagiert? Und wenn diese unendliche Weihnachtsfeierei endlich mal ein Ende hat – ja wie

21 - Fehlerhaft.

Es gibt so einen Spruch, der sagt, dass das Leben ist wie wenn man ohne Radiergummi zeichnet. Wenn man es ein bisschen drauf hat, kann man sein Leben ganz schön zeichnen. Aber wie viele Menschen können schon zeichnen, also wirklich schön zeichnen? Man macht dabei schnell einen Strich, den man eigentlich nicht machen wollte, der irgendwie krumm und schief ist und aus der Reihe tanzt und wir würden ihn gerne schnell rückgängig machen, aber wenn man kein Radiergummi hat, kann man den Störfaktor nicht entfernen. Er bleibt da, sticht ins Auge, macht das Bild vorübergehend kaputt.. Kein Mensch ist perfekt und wir machen täglich Fehler. Manche machen wir bewusst, manche unbewusst. Bei manchen merken wir gar nicht, dass es Fehler sind, bis jemand uns darauf aufmerksam macht (und selbst dann sehen wir den Fehler manchmal nicht). Fehler gehören zum Leben dazu. Man kann von niemanden erwarten, dass er alles perfekt kann, besonders wenn man etwas zum ersten Mal macht. Und es ist wirklich in den

20 - Voraussetzung.

Mit großen Schritten gehen wir auf Weihnachten zu. Heute gibt’s schon wieder Schnee, die ersten Weihnachtsgeschenke sind eingepackt, gespannt wird auf den Postboten gewartet, letzte Kekse werden gebacken, Tannenbäume werden gekauft und das Weihnachtsmenü steht auch schon. Also ist alles im grünen (oder eher weißen) Bereich, oder? Natürlich schwingt immer so ein bisschen Stress mit, mit dem was noch gemacht werden muss.. Und wie soll es werden wenn ich auf diesen oder jenen Menschen an Weihnachten treffe? Und überhaupt weiß ich gar nicht, ob ich mich wirklich auf Weihnachten freuen kann. Die Welt ist doch total aus den Fugen. Alle halten die Luft an wegen des Machtwechsels in Nordkorea. Und in den letzten Jahren ist doch um Weihnachten immer irgendwo eine Naturkatastrophe gewesen. Und was ist, wenn es kurz vor Weihnachten noch eine größere Auseinandersetzung geben sollte? Größere Menschenversammlungen sind doch bekannt für Konflikte.. Und wenn ich mich nicht über meine Geschenke freuen

19 - Wundersam.

Jetzt hat es also doch geklappt. Als ich heute morgen aufstand und aus dem Fenster sah, fiel mir nichts besonderes auf. Als ich dann in der Küche wartete, bis der Wasserkocher mir heißes Wasser für den Tee geben konnte, betrachtete ich das Dach des Nachbarhauses und stutzte.. Das Dach sah anders aus als sonst und ich brauchte wirklich einen Augenblick, bis mein noch etwas müdes Gehirn verstanden hat, dass sich dort doch wirklich eine dünne weiße Schneeschicht auf den Dachziegeln breit gemacht hat!! Viele Menschen, die mich kennen, wissen, dass ich Schnee liebe. Also eigentlich nicht. Oder doch? Natürlich mag ich es auch, wenn überall eine weiße Schneedecke liegt, aber seit ich selber Auto fahre, habe ich auch die Nachteile von Schnee entdeckt. Aber was ich wirklich liebe ist der Schneefall, die Schneeflocken. Jede einzelne die so einzigartig und leicht vom Himmel herunterschweben.. Hach, das ist so schön! Sobald ich sehe, dass es schneit, würde ich am liebsten ans nächste Fenster renn

18 - Winterschlaf.

Heute ist der vierte Advent. Noch sechs bis Heilig Abend. Heute wird die vierte Kerze am Kranz angezündet und es ist das letzte Wochenende, an dem die Weihnachtsmärkte aufhaben. Wie war deine Adventszeit bis jetzt so? Konntest du sie genießen oder war es Stress pur? Gab es Momente, in denen du zur Ruhe gekommen bist oder hat dir dein Leben, die Weihnachtsmusik und alle anderen um dich herum die Ohren vollgejammert?Wofür hast du die Adventszeit genutzt? Um Geschenke zu kaufen? Deine Jahresabrechnungen zu machen? Hast du dir überhaupt Gedanken darüber gemacht, das und warum Advent ist? Advent ist eine Zeit der Erschütterung, in der der Mensch wach werden soll zu sich selbst. Alfred Delp Wenn du immerhin das hier liest und in den letzten Tagen auch auf dieser Seite gelandet bist, hattest du ja vielleicht schon ein paar „Gedankenerschütterungen“, also Anregungen über die du dir weiter Gedanken machst, die dich in deinem Herzen ein bisschen bewegt haben. Das würde ich mir zumindest

17 - Angenommen...

Gestern habe ich darüber geschrieben, dass man sich manchmal ziemlich mies und überflüssig fühlen kann. Und dass man nie weiß, was noch aus einem wird und was man noch alles tun wird. Aber man denkt nicht oft daran. Wir sind nicht zufrieden mit dem was wir sind, was wir können, wie wir aussehen und was wir machen. Es gibt scheinbar immer jemanden, der es noch besser kann als wir. Und wenn wir uns was phänomenal Neues ausgedacht haben, brauchen wir oft nicht lange zu googlen um festzustellen, dass jemand anderes den gleichen Einfall hatte. Wir kämpfen mit Neid. Also wir kämpfen nicht immer. Manchmal suhlen wir uns auch im Neid, fühlen uns dort wohl und können gar nicht aufhören mit dem Vergleichen. „Welche Note hast du?“ - Ha, ich bin besser! „Hast du schon alle Weihnachtsgeschenke?“ - Ich bin ja zum Glück schon fertig mit Suchen. „Wie viele Freunde hast du?“ - Oh man, bin ich eine einsame Sau. „Du machst das echt klasse!“ - Und ich will das jetzt sofort auch so können, oder noch bes

16 - Wer weiß.

Es gibt Tage, an denen man am liebsten gar nicht aufstehen will. Wenn es draußen noch dunkel ist, wenn das Wetter einen in den Wahnsinn treibt, wenn man einen Haufen Arbeit auf dem Schreibtisch liegen hat, wenn einem Gedanken durch den Kopf jagen, die einem nur Angst machen, wenn Schmerzen hat und sich wieder in den Schlaf flüchten will. Oder wenn man sich einfach nutzlos fühlt. Manchmal braucht es nicht viel, damit alles Selbstbewusstsein, alle Selbstsicherheit, alles Selbstvertrauen mit einem Schlag weg ist. Auch wenn man lange das Gefühl hatte, man hat alles im Griff und was sollte einem schon aus dem Konzept bringen – es kann manchmal schneller gehen als man glaubt. Es ist etwa so, wie wenn man mit einem Regenschirm durch ein stürmisches Wetter läuft. Der Schirm hält Regen und Wind größtenteils von uns ab, wir fühlen uns sicherer. Aber dann kann es plötzlich passieren, dass ein Windstoß unter den Schirm kommt, den Schirm umstülpt und vielleicht sogar die Stange verbiegt. Man hat

15 - Geben und Nehmen.

Der Mensch hat Bedürfnisse, gegen die er sich nicht wehren kann. Wir müssen atmen, trinken, essen, schlafen und aufs Klo. Wenn wir irgendetwas davon länger nicht tun, gehen wir drauf. Aber es gibt auch noch andere Bedürfnisse, die man hat. Jeder Mensch sehnt sich nach Anerkennung (egal von wem), nach Aufmerksamkeit, nach jemanden, der ihm zuhört. Wir gehen nicht direkt drauf, wenn wir es nicht bekommen, aber es geht uns auch nicht gut damit.Wir werden unzufrieden, mürrisch, abweisend, kühl, wenn wir eine Zeit lang ganz ohne menschliche Zuwendung auskommen müssen. Also ist es nicht falsch, sich nach solchen „zweitrangigen“ Bedürfnissen, bzw. nach ihrer Erfüllung auszustrecken.. Und wie machen wir das? Vielleicht geht man zu jemanden hin und labert ihn so lange voll, bis man seine ungeteilte Aufmerksamkeit bekommt. Oder man forumliert den Wunsch: „Ich möchte gerne deine Aufmerksamkeit haben. Kannst du mir mal eben zu hören? Kannst du mich mal eben in den Arm nehmen? Ich brauch dich je

14 - Hinterfragen.

Jeder Tag bringt uns viel Input. Informationen über Informationen. Egal ob wir sie brauche, sie uns interessieren, sie uns weiterbringen oder nicht – alles fließt ins Gehirn rein. Und manchmal hab ich das Gefühl, dass wir von diesem Input abhängig geworden sind.Wir können nicht ohne. Nicht ohne Musik, die die ganze Zeit im Hintergrund läuft. Nicht ohne Internet, das uns schneller Informationen zugänglich macht, als wir denken können. Nicht ohne Kontakt zu anderen Menschen, die uns über alles mögliche auf dem Laufenden halten – oder liken was wir tun. Wir sehen, wir lesen, wir staunen, wir denken, wir nehmen auf, wir spucken aus, wir sind manchmal wie Maschinen, durch die nur noch Daten durchlaufen. Auch ich trage dazu bei. Jeden Tag ein neuer Blogpost. Jeden Tag hoffentlich mindestens einen Gedankenanstoß. Jeden Tag ein bisschen Input von mir. Die Frage ist, bei all dem Input – was machen wir damit? Ist es so ein „da rein und da wieder raus“-Prozess? Was bleibt hängen, von all dem w

13 - Mangelware?

Man kann nicht wirklich sagen, dass wir hier in Westeuropa in einer Mangelgesellschaft leben. Besonders jetzt in der Vorweihnachtszeit boomt der Konsum, jeder läuft durch die Geschäfte und sucht nach irgendetwas, von dem er meint, dass es jemand anderem gefallen könnte. Wir können uns alles mögliche und unmögliche kaufen. Bei den Wunschzetteln geht es meistens nicht um ein „das brauche ich“, sondern eher um ein „das wollte ich mir immer schon mal kaufen“ oder ein „das wäre auch ganz nett in meiner Sammlung“ - und das ist ja auch vollkommen in Ordnung. Wir haben genug Geld, um es für Dinge auszugeben, die wir nicht zum Überleben brauchen. Das einzige, was wir nicht haben, das was in unserer Gesellschaft wirklich Mangelware ist, ist ZEIT. Wer hat schon Zeit? Gut, wir bekommen jeden Tag vierundzwanzig Stunden zur Verfügung gestellt. Aber die sind eigentlich alle ausgebucht, bis auf ein paar Minütchen zwischendurch. Dabei ist es erstaunlich wofür wir Zeit haben und wofür nicht. Ein völ

12 - Weltretter

Ich bin ja nicht so der Weltretter. Zumindest nicht wenn es um Ökosachen oder Fairtraid oder Umweltschutz geht. Ich finde die Sachen alle nicht doof, vieles ist schlau gedacht und ich bewundere auch die Menschen ein bisschen, die sehr viel Herzblut in solche Themen und ihre Umsetzung reinstecken. Wahrscheinlich bin ich zu faul, um mich wirklich in diese Dinge hineinzudenken und irgendwie verbringe ich meine Zeit lieber mit anderen Dingen. Ich bin eher so ein „Eigentlich wollte ich heute die Welt retten, aber es regnet“-Typ. Wir sind an das gewöhnt was in der Welt ist. Wir wissen, wie es aussieht, aber wir sind ja auch eigentlich ganz zufrieden mit unserem eigenen Leben. Das, wofür sich solche Weltretter einsetzen , betrifft uns ja jetzt gerade nicht. Also zumindest nicht direkt. Warum soll ich mich dann dafür einsetzen, das sich was verändert? Und überhaupt kann ich doch eh nichts bewirken.. Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt. Erich

11 - Wartezeit.

Der dritte Advent. Heute schon eine Kerze angezündet? Bei jedem Adventskranz fällt es auf: Es fehlt nur noch wenig bis Weihnachten. Auch wenn es einem so vor kommen kann, als ob der ganze Advent Weihnachten wäre, ist und bleibt die Adventszeit das was sie ist: eine Zeit des Wartens. Und worauf warten wir? Auf Geschenke? Auf den Urlaub zwischen den Jahren? Auf gutes Essen? Oder darauf, dass der Weihnachtswahnsinn wieder ein Ende hat? Jeder Mensch geht anders mit einer Wartezeit um. Manche sind sehr geduldig oder wissen sich wenigstens erfolgreich abzulenken, andere schauen ständig auf die Uhr, können nicht abwarten. Und wer muss heute schon warten? Alles was man braucht, kriegt man ohne große Verzögerungen. Wenn ein Laden etwas nicht anbietet oder etwas ausverkauft ist, geht man einfach zu einem anderen Laden und wird dort fündig. Wir müssen selten lange warten, um etwas zu erreichen. Und wir brauchen fast gar keine Wartezeit mehr bei der Kommunikation. Warum also dies komische Gesch

10 - Brillenwechsel.

Jeden Tag werden wir mit vielen Eindrücken gefüttert. Sobald wir morgens unsere Augen öffnen sehen wir etwas, vorausgesetzt es ist etwas Licht da. Manche sehen die Zimmerdecke, andere eine Person neben der sie aufwachen. Manche Menschen schauen, schon bevor sie richtig wach sind also quasi im Halbschlaf, auf ihr Handy. Dann stehen wir auf, sehen unseren Wohnraum, sehen uns selbst im Spiegel, begegnen den Menschen, mit denen wir zusammenleben. Wir sehen Kleidung, Wohnungseinrichtung, Frühstück. Wenn man sich mal überlegt, wie viele Bilder wir täglich mit unserer Gehirnkamera machen, wird einem schwindelig. Das passt auf keine Festplatte. Wir sehen die Menschen um uns herum, schauen in Augen, sehen den Mundwinkel, die Hände. Und wir sehen, was andere Menschen sind und tun. Sehen, was sie produzieren, was sie anfassen und hervorbringen. Doch oftmals haben wir eine falsche Brille auf. Wir sehen alles, nur nicht das Gute. Wir sehen negativ in die Welt hinein und die Welt schaut böse zur

09 - Unverzichtbar.

Man kann in seinem Leben auf vieles verzichten. Manche Menschen verzichten auf Fleisch, andere auf Alkohol. Man kann sehr vieles entbehren, ohne dass es einem wirklich wesentlich schlechter geht. Selbst wenn man auf weniger Geld angewiesen ist, kann man damit zurecht kommen. Der Mensch kann auch in einem ungesunden Zustand leben und auch eine gewisse Zeit ohne Essen auskommen. Wenn man ohne etwas nicht mehr leben kann oder es übermäßig viel braucht, spricht man meistens von Sucht. Zum Beispiel beim Rauchen. Aber selbst wenn man das dem Menschen wegnehmen würde, würde er (nach ein paar Entzugserscheinungen) auch ohne das leben können. Gibt es etwas, ohne das der Mensch nicht überleben kann? Auf das er nicht verzichten kann? Vieles kann der Mensch entbehren, nur den Menschen nicht. Ludwig Börne Obwohl manche Menschen glauben, sie könnten auf andere Menschen in ihrem Leben verzichten, stimmt das wohl nicht so ganz. Natürlich gibt es die eine oder andere Person, von der man sich

08 - Ansichtssache

Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass wir alle viel zu tun haben. Und besonders die Advents- und Vorweihnachtszeit macht da keine Ausnahme, im Gegenteil sogar. Neben all dem, was wir so im normalen Leben zu tun haben, kommen noch andere Herausforderungen dazu: Wir „müssen“ uns mit den Fragen rumschlagen wen wir mit was beschenken, wo und in welcher Weise wir dieses Jahr das Weihnachtsfest begehen, was es zu Essen geben soll, ob es in absehbarer Zeit Schnee geben wird, mit wem wir ins Neue Jahr reinfeiern wollen und was alles auf jeden Fall bis Ende diesen Jahres erledigt werden muss. Dass dabei der Sinn von Advent und Weihnachten ganz schnell in den Hintergrund geschoben wird (wenn er überhaupt noch bekannt ist) sei nur am Rande erwähnt. Momentan ist an meiner Uni Prüfungszeit. Und auch ich bereite mich auf zwei mündliche Prüfungen und mehrere Hausarbeiten vor, während ich hier nebenher fröhlich vor mich hin blogge. Diese Prüfungszeit innerhalb dieser „so anstrengenden Vorweihnac

07 - Glücksgefühle

Gestern, am Nikolaustag, war ich in der Uni. Nichts besonderes. Außer dass so ein bisschen Weihnachtszauber in der Luft lag. Jeder, der an diesem Tag eine Überraschung vor seiner Tür und/oder in seinen Stiefeln gefunden hat, erzählte davon und viele Augen strahlten wie die von kleinen Kindern. Verständlich, wer freut sich nicht? Auch wenn der Mythos des Nikolaus von den allermeisten durchschaut wurde und man sich direkt bei Eltern (vorzugsweise Müttern) oder Mitbewohnern bedankte, mögen doch alle diesen Tag. Jeder, der nichts bekommen hatte, postete es verzweifelt auf Facebook.. Da dies auch die letzte Vorlesungswoche in diesem Herbstsemester an der Uni ist, hatten auch viele Seminare ihre letzte Sitzung. In einem Seminar brachte uns der Dozent, zum Abschied und zum Nikolaus, Kekse und eine Kerze mit und wir saßen gemütlich zusammen und quatschten. Ich hatte eine eine Dose voll mit kleinen Schokoladenbärchen mitgebracht. Die bekamen aber nicht so viel Beachtung neben den selbstgebac

06 - Pudelmütze olé!

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Auch wenn es noch nicht wirklich angefangen hat zu schneien, merkt man trotzdem, dass Dezember ist: Der Wind bläst eisigkalt durch die Straßen. Also schnell die Mützen aufgesetzt! Und dann taucht sie auf.. über all.. in allen Farben.. mit allen Bommelgrößen – die PUDELMÜTZE. Ich finde, ganz persönlich und ohne irgendjemand zu nahe treten zu wollen, Pudelmützen ganz schrecklich und fürchterlich albern. Je größer der Bommel, desto schlimmer. Aber es ist gerade wieder völlig in Mode. Ebenso wie vor ein paar Jahren Jungen wieder angefangen haben, lange Haare zu tragen. Und die jungen Männer wieder Bart tragen, auch wenn viele (weibliche) Menschen das als ungepflegt und unangemessen betrachten. (Mal so nebenbei: Als ich Kind war, waren für mich richtige Männer nur die MIT Bart.. ;) ) Letztendlich gibt es immer wieder Trends, die aufkommen und erst einmal völlig verschrien sind und für viele ein absolutes No-go. Aber irgendwann gewöhnt sich jeder an den Anblick von Bärten, langen Haaren

05 - Anwesenheitsliste

Wenn man sich die politischen Lage(n) in unserer Welt anschaut, die Zustände bei den armen Menschen in allen Ländern, den Umgang von Regierungen mit Macht und Geld, die Veränderungen in der Natur und die daraus entstehenden Katastrophen, dann kann einem Angst und Bange werden. Aber oftmals müssen wir dafür nicht einmal den Fernseher einschalten: Krankheit, Arbeitslosigkeit, Einsamkeit, Gewalt – all das sehen wir oft in nächster Umgebung, wenn wir es nicht sogar am eignen Leib erfahren. Die Welt, das was auf ihr passiert und die Menschen, die auf ihr leben, geben uns allen Grund, um Angst zu haben. Manche Menschen haben Angst vor der Zukunft, andere fürchten sich im Dunkeln. Angst scheint irgendwie zum Leben dazuzugehören. Es gibt Leute, die sagen, Angst ist die Abwesenheit von Mut. Aber es gibt viele Situationen, in denen man Angst haben kann, ohne dass es einen wirklich weiterbringt, wenn man Mut hat. Außerdem kann man Mut auch gut vortäuschen, wie eine meiner Lieblingsbands singt:

04 - Ruhe finden

Unser Leben ist voll. Unsere Terminkalender überfüllt. Unser Kopf überfordert. Jeder ist immer und überall erreichbar. Und immer abgelenkt. Und immer mit dem Kopf, den Gedanken, da, wo man gerade selbst nicht ist. Immer öfter fällt mir auf, dass Menschen neben einander sitzen und auf irgendwas warten (auf ein Seminar, im Zug) und jeder sitzt vor seinem Smartphone und macht irgendwas – aber keiner redet mit seinem Nachbarn.. Ist das nicht irgendwie erschreckend? Heute ist Sonntag. Heute ist der 2. Advent. Wir sollten diesen Tag nutzen, um ein wenig zur Ruhe zu kommen. Das ist wichtig. Auch wenn wir sehr viel anderes zu tun haben, noch machen müssen oder unser Kopf fast überquillt. Nimm dir ein wenig Zeit. Manchmal reichen schon ein paar Minuten, um wieder zu neuen Kräften zu kommen. Denn die Ruhe ist eines der wichtigen Dinge im Leben der Menschen, das wir anfangen zu verlieren. Wenn wir sie nicht schon verloren haben.. Schau doch einfach einmal zwei Minuten auf eine Blume, um völlig

03 - Ignoriert.

„Und wenn er das nächste Mal kommt und dich irgendwas fragt, dann ignorierst du ihn einfach!“ Ich weiß nicht, wie oft ich solch einen Rat in meinem Leben schon gehört habe. Wenn man nicht weiter weiß, dann gibt es scheinbar immer nur diesen einen Weg: Ignorieren. Egal, ob dir jemand auf die Nerven geht oder dich blöd anmacht oder dir etwas gerade einfach nicht in den Kram passt. Ignorieren ist immer der erste Weg. Manche Menschen ignorieren auch ihre Gefühle, egal ob sie negativ oder positiv sind – wenn sie gerade zum falschen Zeitpunkt kommen. Allerdings gilt: Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert. Aldous Leonard Huxley Wenn ich jemanden nicht mag, werden sich meine Gefühle der Person gegenüber nicht ändern, wenn ich sie ignoriere. Vielleicht konzentriere ich mich zwar weniger auf die Gefühle und die Person, aber sobald beides aus irgendeinem Grund wieder in den Vordergrund tritt, bleibt die Situation die gleiche – wenn sie nicht sogar noch schl

02 - Lebensziele

Im Leben gibt es tausend Wege, die man gehen kann. Ich glaube, wenn man sich vor dem Beginn des Lebens eine „Lebensstraßenkarte“ anschauen würde, würde sich vermutlich selbst der geübtesten Straßenkartenleser und Nicht-Navi-Besitzer-oder- Nutzer an den Kopf passen. Jeden Tag treffen wir Entscheidungen, die uns in die eine oder andere Richtung gehen lassen. Es gibt keinen „allgemeinen“ Pfad, auf dem man laufen kann und auf dem man zu einem „allgemeinen“ Ziel kommt. Denn die Wege gehen in den aller meisten Fällen sehr weit auseinander, auch wenn man auf den ersten Blick denkt, dass zwei Wege sich ähnlich sind. In all dem Gewusel an Entscheidungen, Kreuzungen, neuen Begegnungen, anderen Umständen, neuen Begleitern, alten Lasten, seltsamen Wegweisern, gutgemeinten Ratschlägen, Durststrecken und Oasen, kann es immer mal vorkommen, dass man sich einfach mal auf den eigenen Lebensweg setzt und sagt: Ich geh nicht weiter. Ich hab keine Lust mehr. Ich komm doch eh nie an. Und wenn ich ankomme

01 - Inkognito

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Heute ist der erste Dezember, der Tag, an dem die Kalenderblätter auf den Weihnachtsmonat umgeblättert werden und an dem die meisten das erste Türchen ihrer Adventskalenders öffnen. Diese Kalender sind wirklich eine Freude und auch wenn ich mich inzwischen zu den erwachsenen Menschen zählen darf, geht mir bei dem Gedanken an diese Erfindung immer wieder das Herz auf. Vierundzwanzig Tage lang, jeden Tag ein kleines Stück Schokolade, ein kleines Bildchen, ein kleines Geschenk, ein Spruch oder gar ein ganzer Blogpost. Vierundzwanzig Mini-Geschenke, die die Vorfreude auf das Weihnachtsfest steigern und gleichzeitig erträglicher machen sollen. Geschenke sind etwas schönes, egal in welcher Form. Sie zeigen einem anderen Menschen, dass man an ihn denkt, oder gedacht hat. Sie sind der verzweifelte Versuch von uns Menschen, Liebe, die so unfassbar und unbegreiflich ist, begreifbar zu machen, im wahrsten Sinne des Wortes. Und es ist schön zu sehen, wenn sich der Beschenkte freut und man erkenn