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2013.

2013 wird alles anders. Hast du diesen Satz in den letzten Tagen auch so oft gehört oder gesagt? In wenigen Tagen beginnt ein neues Jahr. Viele Menschen haben schon vieles für das neu Jahr geplant. Viele Menschen sind froh, wenn 2012 endlich vorbei ist. Am Ende des Jahres überkommt einen gerne eine leichter Erschöpfungswelle, wenn man rekapituliert, was man in den letzten 365 bzw. 366 Tagen alles erlebt, überstanden, erfahren und verstanden hat. Oder eben auch nicht. Man hofft, dass einem das ein oder andere im neuen Jahr erspart bleibt und man dafür dieses oder jenes endlich erreicht. Alle halten große Stücke auf das unberührte Jahr. Denn 2013 wird alles anders. Nüchtern betrachtet ist es eigentlich Quatsch. Denn jedes Jahr wird alles anders. Ja sogar jeden Tag wird alles anders. Auch 2012 ist vieles, wenn nicht sogar alles anders geworden. Am Ende zählt halt nur, wie man mit jeder einzelnen Veränderung umgeht. Denn wenn wir sagen „es wird sich alles ä

24 - Stille Nacht.

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Sie sitzt in ihrem Auto und lauscht dem Motorgeräusch. Regen prasselt auf die Windschutzscheiben. Die Scheibenwischer machen leise surrend die Sicht wieder frei. Das Geräusch von Reifen auf unebener Fahrbahn. Und immer wieder das monotone Motorgeräusch. Erst nach der halben Strecke fällt ihr auf, dass sie das Radio nicht eingeschaltet hat. Deswegen diese ungewohnte Geräuschkulisse. Meistens ist das Radio noch vor dem Motor an. Aber heute war es ihr gar nicht in den Sinn gekommen. Ihre Gedanken und ihr Herz sind so laut, dass sie genug Beschallung hat. Weihnachtslieder summen in ihrem Kopf herum. Und eine Menge Fragen. Und wenig Freude kommt da aus ihrem Herzen. Dieses Jahr ist alles anders. Wie sollte man sich freuen, wenn doch das Herz sich nicht freuen kann? Lächeln zum Schein? Fröhliche Weihnachten wünschen und sich den freudigen Gesichtsausdruck abzwingen, der dann doch nicht überzeugend wirken würde? Nein. Dieses Jahr ist wieder ein Jahr vergangen. Wieder ein Jahr älter. Wieder e

22 - Ruhe

„Guten Tag, darf ich Ihnen ein wenig Ruhe schenken?“ Die Frage, kaum gehört, belächelnd abgelehnt. „Nein danke, Ruhe brauch ich nicht.“ „Ah, sind Sie ein ruhiger Mensch?“ „Ich? Nein! Keines Falls! Ich brauche Leben um mich herum!“ „Und komm Sie auch mal zur Ruhe?“ „Wie meinen Sie das?!“ „Na, so wie es gesagt wurde: Kommen Sie zur Ruhe?“ „Nein. Ich habe keine Ruhe. Dafür hat man auch keine Zeit! Das Leben geht so schnell, man hat so viele Termine und alle Deadlines müssen eingehalten werden und man ist immer und überall erreichbar. Wie sollte man denn da zur Ruhe kommen?“ „In dem man sich auf den Weg macht.“ „Wohin?“ „Zur Ruhe.“ „Wie bitte?“ „Sie sagen, Sie kommen nicht zur Ruhe. Das heißt, Sie gehen nicht zu ihr, Sie suchen die Ruhe nicht. Sie machen sich nicht auf den Weg zu ihr. „Ja, wer hat denn auch Zeit dafür zur Ruhe zu gehen. Die Ruhe soll zu mir kommen, wenn sie doch so wichtig sein soll.“ „Ruhe ist immer da, wo kein Lärm, keine Hektik, kein Stres

17 - Marzipankartoffel.

Lebensmomente sind wie Marzipankartoffeln. Sie kommen in den Umlauf der Weltgeschichte, alle in gleicher Form, mit ähnlichen Voraussetzungen. Wir bekommen sie in die Hände und entscheiden, was wir damit machen. Der eine schlingt hinunter, kaut kaum, schluckt, nimmt kaum den eigen Geschmack der Köstlichkeit war. Der andere beißt Stück für Stück ab, betrachtet das Innere und lässt sich den Mandelhauch im Gaumen zergehen. Und andere halten sie in ihren Händen, drücken und formen, gestalten alles auf ihre eigene Art und Weise, mögen den Genuss, aber erst nachdem sie aus dem Rund ein Eck, ein Herz, einen Stern, eine Platte oder ein Tier gestaltet haben. Die Momente unseres Lebens sind immer so wertvoll, geschmackvoll, ansehnlich, wichtig und besonders, wie wir sie erachten. Eben so wie Marzipankartoffeln.

// PAUSE //

Hab Geduld in allen Dingen, vor allem aber mit dir selbst. Franz von Sales

// PAUSE //

Wir warten, aber unser Warten ist Hoffen. Friedrich von Bodelschwingh

// PAUSE //

An jedem neuen Tag darf ich hoffen, dass ich mich verändern kann. Gordon MacDonald

11 - Lieder

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Es gibt eine Menge Lieder auf dieser Welt. Heutzutage gibt’s kaum Augenblicke, in denen man keine Musik hört irgendwo. Es gibt immer diese Hintergrundmusik und ich kenne einige Menschen, und manchmal zähle ich mich dazu, die viele Lieder zu ihrem persönlichen „Lebenssoundtrack“ zählen. Das sind die Lieder, die in bestimmten Situationen immer wieder passen und die man mit Gefühlen verbinden, die das Leben prägen. Besonders in der Adventszeit laufen die Weihnachtsschlager in jedem Geschäft rauf und runter. Von „All I want for christmas“ über „Let it snow“ bis zum allseits verhassten „Last Christmas“, dessen einziger Zusammenhang mit Weihnachten die Benennung der Jahreszeit ist. Sie dudeln alle im Hintergrund. Auch manche von denen, deren Inhalte sehr tiefgehend, ja geschichtenderzählend und wegweisend sind. Ich mag Weihnachtslieder. Von Herzen. Eine Tradition, die mir wirklich wichtig ist – zumindest wenn man die Lieder ernstgemeint und besinnend singt. Das Problem ist nur: Weil

10 - K.

Wie wäre es, an diesem k alten Tag, die K erzen am K ranz zu entzünden und k uschelig auf dem Sofa über die Bedeutung der K rippe nachzudenken?

09 – Heimlichkeiten

"...und ein Hauch von Heimlichkeiten liegt schon in der Luft.“ Dieses „alte“ Kinder-Adventslied von Rolf Krenzer begleitet meine Familie schon seit vielen Jahren, wodurch das Wort „Heimlichkeiten“ eine ganz große Rolle spielt. In der Vorweihnachtszeit macht man sich viele Gedanken um Geschenke. Wer soll was bekommen, beschenkt man sich überhaupt, wenn ja, wie viel will/kann/darf man dafür ausgeben? Tauscht man Wunschlisten aus oder beschränkt man sich auf das Übergeben von Geldscheinen oder darfs was selbstgebasteltes sein? Fragen über Fragen und keiner weiß eine richtige Antwort, weil es wohl kein richtig oder falsch gibt. Es gibt nur, was dir selbst wichtig ist. Ich persönlich mache sehr gerne Geschenke und ich freue mich auch über sie. Eine Zeit lang habe ich gern gesagt „Ich mache gerne Geschenke, wenn ich nicht unter Druck stehe und es erwartet wird“ - womit Weihnachten ja eigentlich rausfällt, denn hier hat man einen festen Termin, bis wohin man seine Geschenke

08 - Geschichte

Für keinen Buchstaben habe ich so viele Begriffe gefunden wie für "G": gefühlvoll, Geschmack, Geschenke, Gott, gemütlich, Geburtstag, Glühwein, Grippe... Und doch habe ich mich für "Geschichte" entschieden. Zum einen weil ich gestern spontan eine Geschichte geschrieben habe, zum anderen, weil Geschichten auch einfach zur Adventszeit dazugehört. Man liest sie sich gegenseitig vor oder versinkt in ihnen an dunklen Tagen. Ich wünsche viel Freude beim Lesen. Danke, Maike, fürs inspirieren. Schneeflockentanz. Sein Weg durch die dunkle und verschneite Nacht war mühsam. Die weiße Decke, die seinen Weg bedeckte, erschwerte jeden seiner Schritte, klammerte sich an seine Füße und Hosenbeine und der Wind bließ ihm beißend und eisig in die Kleidung, die ihn nicht zu wärmen vermochte. Den Blick auf den Boden gerichtet stapfte er Zentimeter für Zentimeter vorwärts. Seine Finger in den Manteltaschen zu Fäusten geballt, um ein kleines bisschen der Wärme, nach der er sic

07 – Familienfest

Frohes Familienfest, fir feiern feierlich! So oder so ähnlich könnte heute der Blog aussehen – unter dem Buchstaben F fallen vielen Menschen Begriffe ein, die irgendwie zur Advents- und Weihnachtszeit passen. Für viele Menschen gehört die Familie zum festen Bestandteil der Weihnachtsfeierei – für mich auch, ich bin ein absoluter Familienmensch! So wie die letzten Jahre werde ich auch dieses Jahr die Feiertage in meinen beiden Familien verbringen, sowohl in der Heimat, als auch in Schwiegerheimat, denn: Home is where your heart is. Und genau das ist es, worüber ich heute nachdenke: Weihnachten ist ein Familienfest. Familie ist erstmal Grundsätzlich alle Blutsverwandschaft und Anhänge. Aber Familie ist irgendwie auch mehr. Genauso, wie mein Herz nicht nur an einem Ort zu Hause ist, sondern im Prinzip an ganz vielen „Orten“. Familie ist sowohl der kleinste Kreis, als auch der Große.. Und es gibt auch so eine „Herzensfamilie“ - Menschen, denen man so nahe ist, die einem so wi

06 – Entdecken

Hast du schon entdeckt…   …dass es sich mit Nüssen in den Schuhen nicht so gut laufen lässt? …dass Schnee, trotz seiner negativen Auswirkungen auf den Verkehr, immer wieder schön anzuschauen ist? …dass man eigentlich fast immer zuerst Geschenkideen für die Personen hat, die man nicht (primär) beschenken will/muss? …wie sehr ein paar Sonnenstrahlen einen Dezembertag versüßen können? …dass scheinbar alle deine Freunde auf Facebook dieses Jahr Kekse backen? …was heute in deinem Adventskalender steckt? …dass man sich schnell in Traditionen verliert, ohne über sie nachzudenken? …dass ein kleines Licht im Fenster das nach Hause kommen am Abend viel schöner macht? …dass sich jeder (groß und klein) über kleine und große Aufmerksamkeiten freut? …dass wir selten direkt das sagen, was uns auf dem Herzen liegt? …dass Kilometer an Entfernung die Herzenswärme für andere Menschen nicht erkalten lässt? …dass das Leben selten so ist, wie man es si

05 – Dunkel

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Eigentlich hat es nicht direkt etwas mit dem Advent oder Weihnachten zu tun, aber da diese Ereignisse immer in eine bestimmte Jahreszeit fallen, beschäftigt es uns doch: Es ist Dunkel! Morgens, wenn man früh aufstehen muss ist es dunkel und meisten ist es auch schon wieder dunkel, bevor man wieder zu Hause ist. Und wenn das Wetter dann noch so ist wie derzeit, bewölkt, verschneit oder regnerisch und besonders wenig Sonne, erscheinen viele Tage beinahe nur noch dunkel. Ich hab heute morgen einen kurzen Artikel zum Thema Winterdepressionen gelesen und wie gut es doch Hundebesitzer haben, die bei jedem (Hunde)wetter raus müssen und deswegen mehr Bewegung und Licht abbekommen. Ein Satz hat mich sehr zum Nachdenken gebracht: „Wer beim Weckerklingen nicht aufsteht, beginnt den Tag mit einer Niederlage.“ Ich weiß, dass Bett ist kuschelig, warm und sehr verlockend. Aber an manchen dunklen Tagen (egal ob es nur außen oder auch in uns drinnen Dunkel ist), vergessen wir, dass es un

04 - Christmas

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Ein wichtiger Hinweis für alle Frühstarter, Nichtabwartenwoller, Ungeduldige und Mainstreamfreunde: Is it Christmas? HIER IST DIE ANTWORT. Vielleicht etwas drastisch für den ein oder anderen, aber dennoch richtig. Noch ist kein Weihnachten. Noch ist Advent. Das bringt man in unserer Gesellschaft schnell durcheinander, denn so genau will es doch keiner wissen. Hauptsache Kekse backen und die Ergebnisse instagrammend bei Facebook posten, Geschenke finden, dekorieren und hoffen, dass der Schnee sich bis zum 24. Dezember hält oder wenigstens dann wiederkommt. Oder vielleicht lieber doch nicht? Wir verallgemeinern gerne. Suchen Oberbegriffe und stopfen alles darein, was nicht niet- und nadelfest ist. Das machen wir gerne bei großen Feiertagen, wie beispielsweise Weihnachten. Es ist ja auch schließlich um einiges anstrengender, Nikoläuse und Weihnachtsmänner auseinanderzuhalten und ob nun Marzipankartoffeln schon im Oktober gegessen werden oder erst am 1. Weihnachtsfeiertag is

03 – Besinnlich

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Man wünscht sich gegenseitig „besinnliche“ Weihnachten, man redet im Advent von einer besinnlichen Zeit.. Solche und andere Formulierungen benutzt man schnell ohne weiter drüber nachzudenken.. Aber was steckt eigentlich hinter diesem „besinnlich“? Wenn ich an „besinnlich“ denke, kommt mir gleich folgende Szene in den Sinn: Kerzenschein, ruhige Hintergrundmusik und eine entspannte Atmosphäre. Man sitzt beisammen, niemand sagt etwas, jeder starrt verträumt vor sich hin und lässt alles auf sich wirken. „Besinnen“ hat laut Duden drei unterschiedliche und sich doch ähnliche Aspekte: nachdenken, überlegen sich an jemanden/etwas erinnern sich bewusst werden Sich zu besinnen kann also verschiedene Facetten haben, so wie Nachdenken und Erinnern unterschiedlich sein kann. Über manches denkt man fröhlich nach und erinnert sich, sodass ein unbewusstes Lächeln auf dem Gesicht erscheint. Und manchmal erinnert man sich und wird dabei traurig. Oder einem wird etwas bewusst, w

02 - Ankommen

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Jetzt ist sie plötzlich da: Die Adventszeit. Kennst du das, wenn du eine weite Strecke gefahren bist oder auch einfach so jemanden besuchst und du dann in der fremden Wohnung stehst, etwas außer Atem, und dich einen Moment hilflos umsieht, weil du nicht weiß, ob du erst deine Jacke ausziehen sollst oder erst alle begrüßen oder doch erst noch die Schuhe ausziehen und wenn, hättest du sie schon vor betreten ausziehen sollen? Es gibt manchmal Dinge im Leben, auf die man sich total freut, auf die man vielleicht schon lange wartet und auf den Zeitpunkt hofft und wenn er da ist, ist man erstmal etwas überfordert. Dann ist es schön, wenn einem jemand sagt: „Komm erstmal an!“  So geht es mir dieses Jahr mit der Adventszeit. Ich freue mich schon sehr darauf und habe im November schon den einen oder anderen damit genervt, dass es doch so eine schöne Zeit sei und ich mich dieses Jahr ganze neu damit befassen will und all sowas. Und jetzt ist schon der 2. Dezember und ich fühle mi

01 - Wo stehst du?

Jedes Jahr zur Adventszeit stellt man sich dieselbe Frage: Wie werde ich dieses Jahr auf Weihnachten zugehen? Nicht immer fragt man sich das bewusst, nicht jedes Jahr ist diese Frage von große Priorität. Und dennoch entscheiden wir uns direkt oder indirekt, wie wir die (Vor)Weihnachtszeit verbringen werden. Manch einer hat viele Tradition, freut sich aus Kekse backen und Lichterketten aufhängen und auf die Weihnachtszeit an sich. Dem anderen ist die ganze Zeit suspekt oder eher anstrengend, vielleicht eben wegen dieser Tradition, die einen leichten Hang zur Verpflichtung inne haben. Auf welcher Seite du auch immer stehst, wenn du dies hier liest, möchte ich dich dazu anregen ein paar Momente zu überlegen, wie du ganz persönlich deine (Vor)Weihnachtszeit gestalten willst, was dir dabei wichtig ist und was nicht und für was du dir Zeit nehmen willst. Ganz unwichtig wird es dir wahrscheinlich nicht sein, wenn wir diesen Adventsblog liest. Mir ist es wichtig, dass du und jeder andere Me

Ankündigung

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Liebe Gedankenflugleser! Der Blick auf den Kalender zeigt uns, dass wir das Blatt bald schon wieder umschlagen dürfen bzw. müssen und dann schon das Wort "DEZEMBER" auf dem neuen Kalenderblatt prangt. Das bedeutet, eine besondere Zeit beginnt: Der Advent. Wie in den vergangenen Jahren möchte ich auch dieses Jahr einen Adventskalenderblog schreiben. Es wird also (wenn alles klappt) jeden Tag vom 1. bis zum 24. Dezemberg hier einen neuen Eintrag geben und ich hoffe, dass es euch ein wenig Insperation und Vorbereitung auf das diesjähriges Weihnachtsfest sein wird! Ich freue mich sehr, wenn ihr fleißig mitleset, was euch insperiert teilt und euch insperieren lasst! Mit besten Grüßen! Anna

Nebelige Zeiten.

Ich weiß, nebeliges Wetter inspiriert mich nicht zum ersten Mal zu einem Post. Aber manchmal bzw. meistens findet man seine Insperation in dem, was vor Augen ist. Als ich gestern Abend von der Arbeit heim fuhr, war es unheimlich nebelig. Ich glaube, solch einen Nebel habe ich noch nie erlebt. Meistens sind es eher nur die Nebelschwaden, die auf der Straße hängen und die über das Auto hinweghuschen. Gestern war der Nebel dicht. Er umhüllte einen, bzw. das Auto voll und ganz ein. Es ist ein bisschen unheimlich, ein bisschen aufregend und leider auch sehr anstrengend, denn man sieht nicht viel von der Fahrbahn. Zum Glück gibt es auf unseren Straßen weiße Außenlinien, die einem ein kleines Stück Orientierung geben, auch wenn man den Rest der (bekannten) Strecke nicht mehr wiedererkennt. Man ist angewiesen auf diese kleinen Zeichen und seine eigene Konzentration, denn auch wenn es stockdunkel ist, wäre es fatal das Fernlicht anzumachen... oder? Auf meinem Heimweg kam mir ein Auto entgeg

Wortlos.

Wie soll man in Worte fassen, dass nun alles anders ist und doch so vieles bleibt wie gehabt? Wie soll man in Worte fassen, dass sich alles verändert und unser Leben dennoch weitergeht? Wie soll man in Worte fassen, dass du so unfassbar fehlst und trotzdem so nah bist in unseren Herzen?

Novembernacht.

Sie saßen nebeneinander auf den kalten Stufen vor dem Haus. Sie sahen sich nicht an, sondern starrten beide auf den aufgesprungenen Asphalt, der sich vor ihnen erstreckte. Es war so kahl und kalt geworden, dass noch nicht mal das Unkraut aus den Rissen hervorschaute. Sie saßen so nah beieinander, dass sich ihre Beine berührten und sie die Körperwärme des anderen in dieser kalten Novembernacht spüren konnten. Eine ganze Weile schon hatte niemand mehr ein Wort gesagt und jeder hing seinen Gedanken nach und keiner wusste, dass sie dasselbe dachten. Jeder dachte daran, wie es gewesen wäre, wenn sie sich damals für einen anderen Weg entschieden hätten. Ein anderes Wort, ein anderer Blick, ein anderer Ort. Alles hätte gemeinsam sein können. Sie hätten zusammen die Welt erobert und ihre Herzen. Sie hätten gelacht, geweint, verstanden, gestritten, gelebt. Zusammen. Jetzt waren Jahre vergangen, in denen jeder sein eigenes Leben versucht hatte zu leben. Mit anderen Menschen, an anderen Orten. M

Wie die Kinder?!

Manchmal braucht's nicht viel um zwei Menschen gegeneinander aufzuhetzen. Ein Blick, ein Wort oder eine Geste und man ist gekränkt. Man geht sich aus dem Weg, senkt den Blick, damit man den anderen nicht grüßen muss. Man regt sich über jede Facebook-Bewegung auf und ist jedes Mal kurz davor, ihm die „Freundschaft“ zu kündigen. Wenn man nach seiner Meinung gefragt wird, bleibt man selbstverständlich ehrlich und lässt seinen ganzen Brass über diese eine Person mal raus. Man kann ja auch nicht immer alles schlucken. In einer stillen Stunden gedenkt man der Situation, das winzige Gefühl von Reue wird von Selbstgerechtigkeit zertrampelt. Man muss doch auch mal zeigen, dass es so nicht immer geht. Und wie der gestern schon wieder geguckt hat. Man will gar nicht wissen, was der alles schon über einen in die Welt gesetzt hat an Gerüchten. Und wieder fragt jemand außenstehendes, der es noch nicht mitbekommen hat, was denn da vorgefallen sei und man hat noch einmal die Gelegenheit, den K

Verstand.

Manchmal wollen wir verstanden werden und verstehen dabei nicht, dass die, die uns verstehen sollen, auch verstanden werden müssen.

Weil wir groß sind.

Weil wir die Großen sind, beißen wir die Zähne zusammen. Weil wir die Großen sind, bleiben wir stark. Weil wir die Großen sind, reißen wir uns zusammen. Weil wir die Großen sind, halten wir durch. Doch manchmal... Wären wir gerne die Kleinen, die ihren Frust zum Ausdruck bringen. Wären wir gerne die Kleinen, die sich schreiend auf den Boden werfen. Wären wir gerne die Kleinen, die Schutz bei den Großen suchen. Wären wir gerne die Kleinen, die schwach sein dürfen. Gott sei Dank, ist er der Große und wir die Kleinen. Auch wenn wir manchmal groß sind und Kleine haben. (Ein Gedicht, welches ich heute spontan für meine liebe Schwester geschrieben hab.)

Etwas fehlt.

Aufwachen. Augen öffenen. Der Blick aus dem Fenster: Grauer Himmel. Ein guter Start in den Tag. Der nächste Blick auf das Handy: viel zu lang geschlafen. Und trotzdem ist es grau draußen. Aufstehen. Ins Bad schlurfen. Der Blick in den Spiegel aus Gewohnheit. Unbegeistert. Ein Toast und ein Tee zum Frühstück. Computer an. Telefon suchen. Jemanden anrufen. Reden. Auflegen. Internet. Emails lesen. An den Brief denken, der noch abgeschickt werden muss. Tagesplan. Keine Motivation. Wieder ein Blick auf die Uhr. Zeit ist ungesehen vorbeigeflogen. Hat nichts gesagt. Ist einfach gegangen. Ich könnte ihr nachlaufen, sie versuchen einzuholen. Oder ich bleib einfach hier auf dem Sofa liegen. Der Gedanke an die letzte Nacht. Der Traum. Nicht weiter drüber nachdenken. Was sollte noch gemacht werden? In die Küche. Spülmaschine einräumen. Wäsche abnehmen. Handtücher waschen. Musik anmachen. Wieder an einem Spiegel vorbei kommen und hineinsehen. Mh. Mittag essen. Telefonieren. Email schreiben. Habe i

Lebenshoffnung.

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Zeit ist Geld. So sagt man. Und Geld brauchen wir alle. Zum Leben. So wie Luft. So wie Wasser. Zeit ist Wasser. Zeit ist Luft. Zeit ist Leben. Leben ist Zeit. Lebenszeit. Geht voran, eilt vorbei, geht vorbei. Lebenszeit ist begrenzt auf Jahre und Stunden, Minuten, Sekunden. Leben ist Zeit. Zeit ist Leben. Ohne Zeit, kein Leben. Keine Zeit zum Leben. Doch was. Wenn wir arm sind. Kein Geld haben. Keine Zeit. Unser Leben nicht bezahlen können. Mit der einzigen Währung, die zählt. Die Zeit. Gibt es was. Das wichtiger sein kann als die Zeit? Etwas, was bleibt, wenn Zeit verstreicht? Etwas, das gibt und nicht nimmt. Was Leben schenkt und nicht entreißt. Etwas, was bleibt, wenn das Leben entweicht? Die Hoffnung. Sie bleibt. Lebt. Besteht. Blüht. Glüht. In Herzen und Seelen. In Menschen. Im Leben. Sie ist wichtiger. Als Zeit. Die Hoffnung, die Leben gibt. Wichtiger als die Zeit, ist die Hoffnung. In unseren Herzen. Der Blick auf die Hoffnung schenkt Leben. Der Blick auf d

Herbstmelancholie.

Mit nackten Füßen auf nassem Gras. Der kalte Novemberwind bläst ihr die Haare aus dem Gesicht. Ihr Blick wandert über die Landschaft. Wiese. Kahle Bäume. Braune Büsche. Laub. Überall Laub. Als es noch an den Bäumen hing und in allen Herbstfarben leuchtete, war es schön anzusehen. Jetzt aber liegt es in einem einheitlichen Braun auf dem Boden, durchnässt und matschig. Es anzuschauen macht keine Freude mehr, sondern stimmt sie unerklärlich traurig. Eine Krähe schreit und der Himmel ist grau und undurchsichtig. Für einen Moment hat sie das Bedürfnis, sich fallen zu lassen, alles loslassen, am Boden liegen, sich der grauen Herbststimmung hingeben. Nichts tun. Nur da liegen und alles aus sich rausfallen lassen. Alle Fragen, alle Traurigkeit, alles Unverständnis. Das braune Laub würde sie auffangen, sie umfangen, verschlingen. Eingedeckt in das nasse Zeichen der Vergänglichkeit. Sie schwankt.    Und steht dann wieder fest. Atmet die Herbstluft ein, die ihrer Lunge erfrischen. Sie ist

Schlüsselfiguren

Menschen laufen durch unser Leben, kreuzen unseren Weg, begleiten uns eine Strecke lang, kommen und gehen. Wenn ich auf mein noch nicht allzu langes Leben zurückschaue, kann ich in Zahlen nicht festhalten, wie viele Menschen mir schon begegnet sind. Und damit meine ich nicht nur Menschen, die ich mal gesehen habe, sondern allein die, mit denen ich gesprochen habe, denen man sich mindestens mit Namen vorgestellt hat. Allein die Menschen aus meiner Studienzeit, also aus den letzten drei Jahren, könnte ich nicht aufzählen. Nicht jeder Mensch, mit dem man mal gesprochen hat, bleibt einem im Gedächtnis. Selbst Menschen, mit denen man Jahre seines Lebens direkt oder indirekt verbracht hat, können einem aus der Erinnerung fallen. Andere Menschen spielen eine ganze Lebzeit eine besondere Rolle. Manche Personen sind für bestimmte Zeiten im Leben wertvolle Begleiter und Ratgeber, Freunde, Kontrahenten, Vorbilder, Schützlinge. Bei beinahe jeder Begegnung mit einem Menschen verteilen sich R

Reaktionszeit

Viele Dinge im Leben machen wir automatisch. Und meistens unheimlich schnell. Besonders beim Autofahren ist es faszinierend, wie sehr alle Handlungen in Fleisch und Blut übergehen und man sie macht, ohne lange darüber nachzudenken. Man schaltet, blinkt, bremst, lenkt, blickt und das oft zum Teil gleichzeitig und manchmal auch wirklich schnell. Es gibt so vieles, was man im Alltag macht, über das man nicht mehr nachdenkt. Manchmal kann man sich gar nicht mehr daran erinnern und es fällt einem schwer sich zu vergegenwärtigen, ob man es wirklich getan hat oder nicht. Bei manchen Dingen ist es gut, denn dann ist es ein Zeichen dafür, dass man sich an die Regelmäßigkeit der Tätigkeit gewöhnt hat und man nicht mehr bewusst handeln muss. Bei anderen Dingen merkt man gar nicht, dass man sie tut, weil man sie unbewusst und im Normalfall so nebenbei, dass es einem nicht auffällt. Ich bin beispielsweise jemand, der andere Menschen immer beobachtet. Ich höre sehr viel und meistens sehe

Kontaktlisten

Im Zeitalter der neuen Medien gibt es viele seltsame Phänomene. Eines davon ist mir in den letzten Tagen verstärkt aufgefallen. Es geht um Menschen. Und wie wir mit ihnen in Kontakt stehen. Bzw. geht es heute eher um die Sorte von Menschen, mit denen wir nicht (mehr) in Kontakt sind. Es gibt diese Momente, wenn man beispielsweise ein neues Handy bekommt und die Kontaktdaten überträgt, in denen man feststellt, dass man Kontaktdaten von Menschen hat, mit denen man schon seit einiger Zeit, vielleicht ein paar Monate, vielleicht sogar Jahre, überhaupt keinen Kontakt hat. Das ist wohl nichts besonderes, Menschen verlieren sich gegenseitig aus den Augen, man hat viel um die Ohren und all sowas. Manche Kontakte hat man vielleicht auch nur für einen bestimmten Zweck, der bereits erfüllt wurde. Aber es gibt eben auch diese, mit denen man einmal viel geteilt hat: Freundschaft, Bekanntschaft, Hobbies, Lebenszeit. Und nun sitzt man vor dem neuen Medium und fragt sich: Brauche ich diesen Ko