Große Kleinigkeiten.

Ein neues Jahr hat begonnen. Für viele Menschen ist das immer ein großes Ereignis. Man bekommt das Gefühl, etwas Neues würde anbrechen, ein neues Zeitalter und für viele Menschen vor allem eines: Eine neue Chance. Deswegen nehmen sich die Menschen auch immer so viele gutgemeinte Vorsätze – sie glauben, dass sie nur einmal im Jahr (und zwar nur dann, wenn die Zählung von vorne anfängt) die Möglichkeit haben, von vorn anzufangen und Dinge in ihrem Leben zu verändern. Manche Menschen nehmen sich vor, dass das neue Jahr größer, besser, erfolgreicher und bombastischer werden soll, mit mehr Freunden, mehr Party, mehr Glück und mehr Liebe. Das neue Jahr soll das alte auf jeden Fall übertrumpfen.

Grundsätzlich kann man gegen all das nicht viel einwenden. Wer wünscht sich nicht ein gutes Jahr? Und bei vielen Menschen kann ich es verstehen, wenn sie ein besseres Jahr haben wollen, als es das vergangene war. Und ich kann auch verstehen, wenn man viele große Dinge in seinem Leben erreichen oder auch verändern will. Man sollte nur eines bedenken:

Es gibt viele Leute, die die großen Dinge tun können. Aber es gibt sehr wenig Leute, die die kleinen Dinge tun wollen.
Mutter Teresa

Viele große Dinge, die wir uns in unserem Leben und für dieses Jahr vornehmen, kommen meistens von selbst. Natürlich muss man sich für sie auch ins Zeug legen, aber sie stehen so sehr an der Jahresordnung (vgl. Tagesordnung), dass man kaum um sie rum kommt. Wenn ich mir jetzt z.B. vor nehme, dass ich dieses Jahr meinen Bachelorabschluss mache, ist das zwar gut, aber eigentlich habe ich eh keine andere Wahl bzw. ist es einfach der nächste Schritt in meinem Studium. Aber wenn ich mir nun z.B vornehme, geduldiger mit meinen Mitmenschen zu sein, dann ist das was Kleines, was ich sehr schnell übersehen und vergessen kann und es kommt nicht so automatisch. Manchmal machen viele kleine Dinge das große Ganze aus. Und wenn man im Kleinen anfängt konsequent zu sein, dann wird man auch mit großen Vorsätzen fertig werden. Aber wenn man die kleinen Dinge schon für unwichtig oder unwürdig hält, wieso sollte man dann mit größeren zurecht kommen?
Deswegen überleg doch mal: Neben all den großen Dingen, die du dir vielleicht für das Jahr 2012 vorgenommen hast – an welchen kleinen und scheinbar nichtigen Dingen könntest du arbeiten? Und das Gute ist, dass du noch nicht mal bis zum nächsten Silvester warten musst. Jeder neue Tag gibt dir die Chance neu anzufangen.

Danke fürs Lesen.

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