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Es werden Posts vom Oktober, 2012 angezeigt.

Schlüsselfiguren

Menschen laufen durch unser Leben, kreuzen unseren Weg, begleiten uns eine Strecke lang, kommen und gehen. Wenn ich auf mein noch nicht allzu langes Leben zurückschaue, kann ich in Zahlen nicht festhalten, wie viele Menschen mir schon begegnet sind. Und damit meine ich nicht nur Menschen, die ich mal gesehen habe, sondern allein die, mit denen ich gesprochen habe, denen man sich mindestens mit Namen vorgestellt hat. Allein die Menschen aus meiner Studienzeit, also aus den letzten drei Jahren, könnte ich nicht aufzählen. Nicht jeder Mensch, mit dem man mal gesprochen hat, bleibt einem im Gedächtnis. Selbst Menschen, mit denen man Jahre seines Lebens direkt oder indirekt verbracht hat, können einem aus der Erinnerung fallen. Andere Menschen spielen eine ganze Lebzeit eine besondere Rolle. Manche Personen sind für bestimmte Zeiten im Leben wertvolle Begleiter und Ratgeber, Freunde, Kontrahenten, Vorbilder, Schützlinge. Bei beinahe jeder Begegnung mit einem Menschen verteilen sich R

Reaktionszeit

Viele Dinge im Leben machen wir automatisch. Und meistens unheimlich schnell. Besonders beim Autofahren ist es faszinierend, wie sehr alle Handlungen in Fleisch und Blut übergehen und man sie macht, ohne lange darüber nachzudenken. Man schaltet, blinkt, bremst, lenkt, blickt und das oft zum Teil gleichzeitig und manchmal auch wirklich schnell. Es gibt so vieles, was man im Alltag macht, über das man nicht mehr nachdenkt. Manchmal kann man sich gar nicht mehr daran erinnern und es fällt einem schwer sich zu vergegenwärtigen, ob man es wirklich getan hat oder nicht. Bei manchen Dingen ist es gut, denn dann ist es ein Zeichen dafür, dass man sich an die Regelmäßigkeit der Tätigkeit gewöhnt hat und man nicht mehr bewusst handeln muss. Bei anderen Dingen merkt man gar nicht, dass man sie tut, weil man sie unbewusst und im Normalfall so nebenbei, dass es einem nicht auffällt. Ich bin beispielsweise jemand, der andere Menschen immer beobachtet. Ich höre sehr viel und meistens sehe

Kontaktlisten

Im Zeitalter der neuen Medien gibt es viele seltsame Phänomene. Eines davon ist mir in den letzten Tagen verstärkt aufgefallen. Es geht um Menschen. Und wie wir mit ihnen in Kontakt stehen. Bzw. geht es heute eher um die Sorte von Menschen, mit denen wir nicht (mehr) in Kontakt sind. Es gibt diese Momente, wenn man beispielsweise ein neues Handy bekommt und die Kontaktdaten überträgt, in denen man feststellt, dass man Kontaktdaten von Menschen hat, mit denen man schon seit einiger Zeit, vielleicht ein paar Monate, vielleicht sogar Jahre, überhaupt keinen Kontakt hat. Das ist wohl nichts besonderes, Menschen verlieren sich gegenseitig aus den Augen, man hat viel um die Ohren und all sowas. Manche Kontakte hat man vielleicht auch nur für einen bestimmten Zweck, der bereits erfüllt wurde. Aber es gibt eben auch diese, mit denen man einmal viel geteilt hat: Freundschaft, Bekanntschaft, Hobbies, Lebenszeit. Und nun sitzt man vor dem neuen Medium und fragt sich: Brauche ich diesen Ko

Crazy.

Ich bin ein großer Wortfreund. Das ist für die meistens nichts Neues. Manchmal kann ich stundenlang über ein Wort nachdenken und überlegen, welche Bedeutung es hat für die Welt und für mich, wie es klingt, was es noch bedeuten könnte und all sowas. Als ich in einem Seminar saß, sagte jemand den Satz: „Das ist doch total verrückt.“ Eine Aussage, die eigentlich nicht viel Besonderes beinhaltet. Aber in meinem Kopf hallte ein Wort nach: VERRÜCKT. Verrückt. Verrückt. Verrückt. Verrückt. Verrückt. Verrückt. Verrückt. Verrückt.... Wenn man das Wort „Verrückt“ in dem Zusammenhang hört, wie in dem Beispielsatz scheint daran eigentlich nichts seltsam. Etwas ist total abgedreht, erstaunlich, unglaublich. Aber während das Wort im Hirn herumgeisterte fiel mir etwas auf: Etwas ist verrückt, weil es von dem eigentlich Platz weggeschoben wurde. Ein Möbelstück zum Beispiel kann verrückt sein. Das heißt, wenn wir verrückt sind, befinden wir uns nicht mehr an dem für uns vorgesehen Platz.

Die Sache mit den Erkenntnissen.

Jeder Mensch hat Erkenntnisse. Beinahe täglich. Wir erkennen, dass es sinnvoll ist, im Herbst immer einen Regenschirm in Griffweite zu haben oder dass man sich doch lieber eine Kleidungsschicht mehr anlegen sollte. Wir erkennen, dass es doch sehr nervenaufreibend sein kann, einem Typen dabei zuzusehen, wie er die Schallmauer mit einem Sprung aus der Stratosphäre durchbricht oder das der Salat im Kühlschrank schlecht geworden ist und wir dringend neue Milch brauchen. Wir erkennen Dinge und ziehen einen Schluss daraus. Wir lernen etwas dazu. Wir wachsen. Wir gehen voran. Wir lassen vielleicht sogar Dinge hinter uns, wenn wir erkennen, dass diese Verhaltensweise uns nicht gut tut und wir sie unterlassen sollten oder dass jene Beziehung an ein Ende gelangt ist. Die Schlussfolgerungen, die wir aus diesen Erkenntnissen ziehen, sind wichtig für uns, teilweise sogar überlebenswichtig. Und eine (überlebens-)wichtige Information werden wir nicht für uns behalten. So wie Eltern ihren Kinde

Nichts Neues. Oder?

„Erzähl mir doch mal, was gibt es Neues bei dir?“ Immer diese Frage, die man fragt und gefragt wird und die man so selten zu beantworten weiß. Es gibt nicht viel Neues, denn im Leben treiben wir vor uns hin. Der Alltag lässt uns schnell alles gleich erscheinen. Was gibt es also Neues? Ich bin heute Morgen aufgestanden, so wie jeden Tag in meinem Leben, dass ist also mehr als Routine und überhaupt nichts Neues. Genauso wie der Rest des Tages. Unterschiedliche Mahlzeiten mit unterschiedlich viel Liebe und Enthusiasmus zubereitet. Ein bisschen was geschrieben, telefoniert, gearbeitet. Aber das alles ist nichts Neues. Was gibt es Neues im Leben? Scheinbar nichts. Und das ist sehr scheinbar. Denn im Leben der meisten Menschen passiert eine ganze Menge. Viele Prozesse, vieles was sich verändert ist nicht immer auf den ersten Blick sichtbar. Manches wächst im Inneren, anderes verdeckt und versteckt. Und bei allem gilt: Im Blick zurück entstehen die Dinge. (In Höchsten Höhen – Tocot

Motivationsfrage.

Der Mensch kann alles erreichen. So ziemlich nichts ist unmöglich. Wir können alle Wege gehen, die uns zur Verfügung stehen und jede Entscheidung in dem Stil treffen, wie wir es uns vorstellen. Wir können reich und erfolgreich werden, intelligent, belesen, einfühlsam, verständig, reflektierend, selbstbewusst und sogar glücklich. Selten lassen sich diese Zustände von heute auf morgen erreichen und in uns anschalten wie einen Lichtschalter. Wir müssen sie uns antrainieren, unsere Denkweise umstellen, hart dafür arbeiten, jeden Tag neu in diese Richtung gehen um an ein Ziel zu kommen. Und um dieses Ziel zu erreichen brauchen wir nur eines: Motivation. Und Motivation bekommen wir meistens nur dann, wenn wir einen Grund haben, warum das, was wir tun oder wohin wir kommen wollen, sinnvoll ist. Wenn wir das Ziel vor Augen haben und wissen, wir wollen es auch wirklich erreichen. Denn wenn wir kein Ziel haben, keinen sinnvollen Grund erkennen können, dann macht sich die Motivation ra