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Finish up!

Stell dir vor, du arbeitest an irgendeinem Projekt, das du gerne machst. Das muss noch nicht mal besonders ernstlich sein, kann es aber: Du liest ein gutes Buch, du schreibst deine Masterarbeit, du bastelst etwas, du gewöhnst dir etwas an oder ab. Was auch immer. Stell dir vor, dass du gut voran kommst und schon über die Hälfte geschafft hast! Du kannst dir schon vorstellen, wie du das Projekt beendest, wenn es etwas praktisches ist, wie es ausschauen wird. Und dann, kurz vor Schluss, hast du plötzlich keine Lust mehr. Das Projekt, dass dir Freude bereitet hat und/oder so wichtig war, liegt plötzlich völlig unattraktiv in der Ecke und du machst alles – nur nicht das Projekt zu Ende. Klingt komisch? Ich beobachte dieses Phänomen bei mir und bei Menschen um mich herum immer häufiger. Man macht irgendetwas und hat vielleicht sogar Erfolg, übersteht die Anfangsphase, kämpft sich durch das Durchhalten und die Ziellinie ist endlich sichtbar und plötzlich ist alle Motivation raus. Ande

Von Mücken und Elefanten.

Treffen sich eine Mücke und ein Elefant. Sagt die Mücke: „Elefant, ständig behaupten Menschen, ich wäre du!“ Sagt der Elefant: „Sind die Menschen dumm? Du bist doch viel kleiner als ich.“ Sagt die Mücke: „Ich verstehe es auch nicht. Aber wenn ich vorbei fliege und mich irgendwo niederlasse, bekommen sie Angst und werfen Sachen nach mir! Sie seufzen, schreien und jammern und sagen immerzu: Was für ein großer Elefant ist das in meinem Leben! Dabei bin ich doch nur eine Mücke!“ Fragt der Elefant: „Und was machst du dann?“ Sagt die Mücke: „Ich fliege um sie herum, um ihnen zu zeigen, dass ich doch nur eine kleine Mücke bin. Aber sie hören nicht auf nach mir zu schlagen und sind den ganzen Tag damit beschäftigt, mich loszuwerden. Weil ich ihnen so eine große Last bin.“ Da lacht der Elefant: „Du bist ihnen eine Last? Du kleines Ding? Wenn sie dich einmal gezielt treffen, bist du platt! Was würden diese Menschen nur tun, wenn ein echter Elefant in ihrem Wohnzimmer sitzen würde?“

Aus tiefstem Herzen

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„ Ich sage, was ich denke, damit ich weiß, was ich denke.“ Im Gespräch mit anderen Menschen habe ich manchmal das Gefühl, dass dieser Satz ganz treffend ist. In guten Gesprächssituationen kann es passieren, dass man plötzlich Worte für etwas findet, was man vielleicht noch nie richtig in Gedanken formuliert bekommen hat. Manchmal geben sich Menschen aber auch nicht so viel Mühe, ihre Gedanken in ihrem eignen Köpfchen zu verarbeiten, sondern hauen einfach alles raus, was ihnen durch den Hirnkanal rennt. In meinem Kopf sind eigentlich immer mehr Gedanken als ich jemals aussprechen könnte (außer ich würde 24 Stunden am Stück reden und selbst dann bin ich mir nicht sicher, ob alles gesagt werden könnte). Ich weiß, dass es gar nicht notwendig ist, alle meine Gedanken zu teilen. Manches ist völlig unwichtig, manches nur für mich wichtig. Anderes ist „nicht geeignet für die Öffentlichkeit“ und wieder anderes traue ich mich nicht, auszusprechen. Vieles mache ich mit mir in meinem Kopf aus

Abstand gewinnen.

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Jahrelang habe ich Tagebuch geschrieben. Weil ich bekanntermaßen gerne schreibe und manche Lebensmomente gerne festhalte und manchmal einfach „mein Hirn freischreiben muss“. Gerne passiert das aus der akuten Situation heraus. Liebes Tagebuch. Heute ist alles Scheiße. Liebes Tagebuch. Heute ist alles toll. Liebes Tagebuch. Ich bin müde. Liebes Tagebuch. Ich kann nicht schlafen. Ich schreibe dann quasi „im Affekt“ - also aus der Situation heraus. Ich gebe dem akuten Gefühl, dass mein Herz scheinbar übermannt, Raum auf dem Papier, vor allem damit es nicht mehr so viel Platz in mir drin einnimmt. Dieser Weg ist aber nicht gut durchdacht. Denn zum einen schreibe ich nicht ALLES auf, also nicht aus jeder Emotion. Besonders schöne Momente will ich nicht „an das Papier verschwenden“ sondern in meinem Herzen festhalten, besonders blöde Momente schreibe ich auch nicht auf, weil ich mich ja nicht für immer an diese oder jene vielleicht peinliche Situation erinnern will. Zum

Im Affekt!

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Als ich zur Schule ging, kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Klassenkameraden, bei der der eine  mit einem Gegenstand auf den Kopf des anderen einschlug. Das Entsetzen war groß und zog eine Menge Konferenzen nach sich, aber noch bevor dem Schlagenden irgendein Vorwurf gemacht werden konnte, rief er – in meiner Erinnerung beide Hände abwehrend in die Luft streckend: „Das war im Affekt!“ Da hatte jemand ein schlaues Wort aufgegriffen und gleich mal angewendet. Denn es bedeutet, dass er nicht nachdenkend gehandelt hat, sondern aus einem erregten Gemütszustand heraus und deswegen nicht unbedingt im vollen Maßen bestraft werden kann. Diese Rechtfertigung ist mir sehr ins Hirn gebrannt. Es klang so, als ob damit alles entschuldigt sei. Aber ist es da? Können wir uns (jetzt mal fernab von großen juristischen Fragen) damit rechtfertigen, dass wir „im Affekt reagiert haben“? Dass uns die Emotionen überrannt haben und wir keinen „kühlen Kopf“ bewahren konnten? Dass wir n

Wer wir sind und was wir haben.

Ein Schrank voll Kleidung. Und nichts zum anziehen. Ein Regal voll Computerspiele. Und nichts zum Zocken. Ein Kühlschrank voll Lebensmittel. Und nichts zum Essen. Ein Leben voller Ereignisse. Und nichts zum Erzählen. Ein Herz voller Liebe. Und nichts zum Weitergeben. Der Blick aufs eigene Leben ist oft ziemlich schräg und unsere Wahrnehmung krankhaft. Alles quillt über und wir behaupten, nichts zu haben. Weil das, was unsere Schränke und Herzen füllt, uns nicht ausfüllt. Weil es uns nicht zufriedenstellt. Weil wir horten, anstatt zu kalkulieren. Weil wir immer mehr wollen, anstatt zu sehen, was wir alles geben können. Weil wir unzufrieden sind, aber diese Unzufriedenheit sich niemals stillen lässt. Nicht mit neuer Kleidung, nicht mit mehr Action, nicht mit Menschen, die uns lieben. Wir sind reich. Wir sind überreich. Wir sind Könige. Aber wir verhalten uns wie Räuber. Wir nehmen uns was uns gefällt, fragen nicht, bitten nicht, denken nicht nach.

In den höchsten Höhen.

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Alles wackelt, schwankt, bewegt sich. Kein Schritt ist sicher. Ich wackle, schwanke und jede meiner Bewegung gibt mir das Gefühl, beim nächsten Schritt kommt der Abgrund näher. Ich mag das nicht. Es ist nicht die Höhe. Es ist das Gefühl von Unsicherheit, das mich lähmt und zu einem unerträglichen Jammerlappen zusammenschrumpfen lässt. „Come on!“, höre ich und „Es ist nicht so schlimm wie es aussieht!“ Aber in mir ist nur eine große Frage: WARUM? Warum spannen Menschen Drahtseile zwischen die Wipfel der Bäume, um dann auf ihnen herum zu balancieren? Warum? Warum bleiben wir nicht auf dem sicheren Boden? Warum überlassen wir das Klettern nicht den Tieren, die sich in den Wipfeln sicher fühlen? Meinetwegen können auch alle Adrenalienjunkies da rumturnen. Aber ich muss das nicht haben. WAS BRINGT MIR DAS? In dem Moment, den man bis zu 10 Meter über dem Boden mehr oder weniger freiwillig auf einem Drahtseil balanciert (natürlich fachmännisch abgesichert) und krampfhaft versucht, d

Mangelhaft?

Ich bin ein Schisser. Wirklich. Vor allem wenn es um die Probleme anderer Menschen geht. Dabei höre ich gerne zu, bin dankbar für Vertrauen, dass andere mir entgegenbringen, wenn sie mir von ihren Herausforderungen erzählen. Manchmal hilft es ja auch schon, wenn sie einfach mal ihren Frust losgeworden sind, ihre Probleme verbalisiert haben, die großen Emotionen freien Lauf haben. Aber nicht immer. Genau genommen eigentlich nie. Denn ja, es hilft in dem Moment, es fühlt sich befreiend an, alles loszuwerden. Aber in den allermeisten Fällen, packt man das Problem danach einfach wieder in seine Tasche und geht wieder seines Weges. Und der Zuhörer (ich in dem Falle) nehme auch gleich noch ein Stück davon mit. Trage die Herausforderung des anderen in meinem Herzen, mache mir Gedanken und Sorgen, stelle Fragen und suche nach Antworten. Und das macht mir Angst. Denn ich weiß: Damit ist nicht geholfen. Und zu oft sind es Dinge, die sich nicht mit einem Lächeln, einer Umarmung, einem lieben Wo

Das wünsche ich dir.

Ich wünsche dir, dass du glücklich bist. Das denke ich. Nachdem ich zu viel an dich gedacht habe. Ich weiß nicht, ob du glücklich bist. Vielleicht bist du es, ohne dass ich es weiß. Ich wünsche dir, dass du bist wer du bist. Das denke ich. Nachdem ich zu viel an dich gedacht habe. Keine Kopie. Keine Fassade. Keine Show. Nur du selbst. Weil du so schön bist. Ich wünsche dir, dass dich dein Tun erfüllt. Das denke ich. Nachdem ich zu viel an dich gedacht habe. Kein Lückenbüßer. Kein Nichtsnutz. Du kannst so vieles. Das weiß ich. Ich wünsche dir, dass du liebst. Das denke ich. Nachdem ich zu viel an dich gedacht habe. Die Menschen, in deinem Herzen. Und dich selbst. Weil du liebenswert bist. Ich wünsche dir, dass du ankommst. Das denke ich. Nachdem ich zu viel an dich gedacht habe. In deinem eigenen Leben. So wie du es dir erträumst. Und bei dir selbst. Und bei Gott. Ich wünsche dir, dass du glücklich bist. Das wünsche ich mir. F

Liebe oder Angst.

Heute morgen hörte ich eine Aussage, die mich den ganzen Tag begleitet und zum nachdenken bringt. Jede unserer Reaktionen entspringt immer einer von zwei Quellen. Entweder Liebe oder Angst. Das heißt also, egal worauf ich reagiere, entweder ich reagiere aus Angst oder aus Liebe. Ich habe mir vorgenommen, mich und andere Menschen heute daraufhin zu beobachten und bin zu der Erkenntnis gekommen: In den meisten Fällen reagiere ich aus Angst und nicht aus Liebe. Das heißt nicht, dass ich die ganze Zeit wie ein verschrecktes Kaninchen durch die Welt hoppel und vor alles und jedem Angst habe. Ich lebe mein Leben ganz normal. Aber in meiner Gewohnheit ständig darüber nachzudenken, was andere Menschen tun und denken, versuche ich immer um Menschen „herum zu reagieren“. Man könnte es Nachsicht nennen. Aber genauer betrachtet ist es wohl eher die Angst, unangenehm aufzufallen oder die Angst, im Weg zu stehen. Die Angst davor, blöd angemacht zu werden. Die Angst, vor den sc

Auf dem Weg.

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Und plötzlich ist er da. Dieser Weg. Dieser eine Weg. Von dem du wusstest, dass er kommen wird. An dessen Existenz du trotzdem manchmal gezweifelt hast. Wie ein kleiner Pfad, der zwischen Geäst plötzlich auftaucht. Den man nicht sieht, bis man auf ihm steht. Du musst nicht weiter mit den Ästen kämpfen, die dir ins Gesicht schlagen, den Wurzeln, über die du stolperst und die dein Vorankommen hindern. Aber du bist weiterhin im Wald. Nicht auf der asphaltierten, ausgebauten Straße. Du musst weiter Schritt für Schritt vertrauen. Aber du bist auf dem Weg. Auf dem richtigen Weg. Und ich will, dass du aufhörst zu denken, alles vorher sei nur Fehler gewesen. Die ganze Zeit habe ich dich geführt und vorbereitet. Geh einfach weiter. Mit mir.  Wirklich interessant, was ich fast genau vor einem Jahr zu diesem Thema schrieb: Auf der Spur .

Dasein

Mein Dasein soll ein da sein sein. Anwesend. Erreichbar. Verfügbar. Das ist eine Kunst. Denn die meiste Zeit sind wir: Abwesend. Unerreichbar. Nicht Verfügbar. Zu beschäftigt mit dem eigenen Dasein um da zu sein. Zeit zu investieren. Zuhören. Einfühlen. Nachfragen. Mein eigenes Dasein erweitern. Nich nur Dasein sein, sondern für andere da sein. Ohne mein Sein zu verlieren.

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Ich weiß nicht, wie oft ich auf diesem Blog schon erwähnt habe, dass ich ein Zukunftsdenker bin. Aber anscheinend bin ich es so sehr, dass ich noch einmal darüber schreiben muss. Ich habe gerne einen Plan. Nicht zwingend einen einzigen, unveränderlichen, festen – dafür weiß ich inzwischen, dass sich das Leben zu schnell und zu anders entwickeln kann, als dass ich mich festlegen könnte. Also gehe ich gerne auch mit zwanzig Alternativplänen in der Tasche durchs Leben. Hauptsache, ich kann mir vorstellen, was passieren wird und wie alles so halbwegs zusammenpasst. Seit längerem darf ich lernen, dass es Zeiten im Leben gibt, in denen nicht man nicht weiß, was kommt. Und dass man den Lebensplan zwar abhängig von dem „Nicht wissen“ machen kann, aber dass das nicht gut funktioniert, wenn man so gar nicht weiß, was kommt. Wenn theoretisch nächste Woche alles anders sein kann – oder eben auch nicht. Ich bin meistens eher von dem „es könnte alles anders sein“ beeindruckt und lasse m

Vom Können und Wollen.

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Wenn man will, dann kann man nicht. Und wenn man kann, dann will man nicht. Nicht immer, aber immer öfters beobachte ich diese Denkweise an mir und den Menschen in dieser Welt. Es gibt Zeiten, da kann man alles mögliche machen, erreichen, anfangen, versuchen, ausprobieren, tun. Aber das KÖNNEN bringt nicht automatisch ein WOLLEN. Also grundsätzlich will man vielleicht schon irgendwie ein Stück weit. Aber nicht wirklich. Und weil man die Wahl hat, siegen die Faulheit, die Prioritätslosigkeit, die Ablenkung, die Frage nach dem Sinn und die tausend anderen Möglichkeiten. Weil man ja grundsätzlich nichts muss. Und der Wille nicht groß genug ist. Spätestens wenn man nicht mehr KANN, kommt der Wille angelaufen und ruft: „Wartet auf mich! Ich wollte doch.. Können wir nicht jetzt? Ich war abgelenkt! Mir war nicht klar, wie wichtig das ist!“ Aber manchmal macht einem das Leben, die Umstände oder einfach die abgelaufene Zeit, einen Strich durch die Rechnung. „Tut uns Leid, aber d

Mein Nudelfrust.

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Jetzt schreibt sie also doch übers Essen. Aber wer mich kennt und diesen Blog liest, weiß, dass ich auch aus Bananenschalen Lebensweisheiten ziehen kann…. Ich esse gerne Nudeln. Mein Mann noch lieber als ich. Nudeln sind toll, schnell zubereitet, günstig, mit einigen Rezeptvariationen sehr vielfältig und sie geben einem ein gutes Gefühl im Magen. Deswegen verzichte ich auch ungern auf sie. Wer sich auskennt, weiß aber auch, dass Nudeln nicht besonders arm sind. Nein, sie sind stinkreich an Kohlenhydraten. Was ja auch nicht schlimm ist, ich gönn ihnen das! Und mir gönne ich diese Nährstoffe auch. Letztens sogar in Form einer riesigen Portion Spaghetti Aglio oilio (in meiner Familie heißen sie liebevoll „Spaghetti Armer Vampir“). Einen riesen Teller voll. Es war so lecker! Und ich fühlte mich danach voll und glücklich und richtig „pastasatt“ und dachte: Ich brauche heute nix mehr zu Essen. 1 ½ Stunden später meldete mein Magen ans Gehirn: HUNGER! HUNGER! MEHR NUDELN! MEHR