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Es werden Posts vom März, 2015 angezeigt.

Vetrauensfrage

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„Ich bin noch mal kurz draußen.“ Sie schließt die Tür zu meinem Zimmer so schnell, wie sie sie geöffnet hat. Ich reagiere nicht sofort. Wie oft ging sie am frühen Abend nochmal raus an die frische Luft, besonders seitdem die Sonne länger draußen war. Doch irgendwie hat ihre Stimme einen Nachklang, der mir keine Ruhe lässt. Ich ziehe mir mein Hemd über und gehe hinaus, durch den Garten, den Hügel hoch und finde sie dort, auf der alten Bank sitzend, die Knie an die Brust gezogen. Ich weiß, dass sie mich bemerkt hat, auch wenn sie keinerlei Reaktion zeigt. Deswegen bleibe ich unentschlossen neben ihr stehen. „Ist gar nicht so warm wie ich dachte“, sage ich und verschränke die Arme vor der Brust. Keine Reaktion. „Was ist los.“ Das ist eher eine Aufforderung, als eine Frage. Sie lässt ihren Kopf in den Nacken fallen, ihre Augen sind geschlossen. Ich mich setze doch neben sie. „Mein Kopf ist so voll. Ich wollte einfach ein bisschen Ruhe haben, weil ich nicht weiß, was ich denken soll und gl

Bananenschalen am Wegesrand.

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Zur Zeit verbringe ich immer mal wieder mehr Zeit draußen. Dabei sind sie mir begegnet. Sie liegen am Wegesrand. Klein, schwarz-braun, verschrumpelt. Von weitem könnte man sie mit Laub oder Unschöneren Dingen verwechseln, die man dort auch manchmal findet. Aber sie sind nicht ekelig. Sie sind nur Abfall, den jemand beim Spazierengehen hat fallen lassen oder übermütig beim Autofahren aus dem Fenster geworfen hat. Ich rede von Bananenschalen.  Zumindest auf der Strecke, an der ich im Moment öfters vorbei laufe, liegen mehrere von diesen Exemplaren. Bananenschalen werden zwar schnell braun, aber sie zersetzen sich in unseren Breitengraden nur sehr langsam. Sie sind zwar keine Gefahr aber doch irgendwie eine Umweltverschmutzung und ihre unrechtmäßige Entsorgung soll angeblich sogar als Ordnungswidrigkeit gelten. Ist das wirklich ein Blogeintrag wert? Ja, denn mir kamen beim Anblick folgende Gedanken: Manche Dinge in unserem Leben hatten mal einen Zweck, aber jetzt sind sie

Auf die Motivation ist kein Verlass.*

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*Dieser Post könnte Spuren von Motivationssprüche-Konsum beinhalten. Mein Dank geht an Pinterest. Es gibt Tage, an denen frage ich mich ernsthaft, wie man sein Leben nicht hochmotiviert, glücklich und zielstrebig leben kann. Und es gibt Tage, an denen frage ich mich ernsthaft, wie ich jemals so motiviert sein konnte, um den ersten Satz überhaupt zu denken. Motivation ist ein sehr flüchtiges Wesen. Eben durchströmt es noch jede Körperzelle und dann rennt es schon mit einem Cocktail über die Wiese und lässt einen einsam und unmotiviert zurück. Ich glaube, das Leben gibt einem eigentlich genug Gründe, um fröhlich etwas anzufangen und in dieser Stimmung zu bleiben. Man muss nur dran bleiben. Es gibt dazu diesen Spruch, der mich jedes Mal zum Schmunzeln bringt: „Menschen sagen oft, dass Motivation nicht lange anhält. Nun, genauso ist es mit dem Waschen, deswegen empfiehlt es sich, es täglich zu machen.“ Motivation verhält sich nämlich wie eine Muse, die einen küsst und dann w

Die Kunst, sich selbst nicht länger was vorzumachen.

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Tausend Sachen gleichzeitig zu machen scheint heute manchmal Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Leben zu sein. Diese Fähigkeit nennt sich „Multitasking“ und wird sehr gerne dem weiblichen Geschöpf zugeschrieben. Vermutlich, weil es, sobald ein Kind im Spiel ist, einfach gezwungenermaßen immer ein Auge auf dasselbige haben muss und trotzdem noch den Rest des Lebens auf die Reihe bekommen will. Aber auch ganz ohne Kind, macht man so einiges gleichzeitig und fühlt sich dabei vielleicht noch besonders effizient. Ja, manche Dinge mache ich gerne eher „doppelgleisig“. In fast allen alltäglichen Tätigkeiten, lasse ich gerne Musik im Hintergrund laufen. Und auch bei langen Autofahrten bin ich ein Freund von Hörbüchern. Und natürlich erwische ich mich dabei, wie ich nebenher beim Film gucken schnell eine Whatsapp-Nachricht beantworte. Und da fangen die Probleme an: Letztens habe ich deswegen eine wichtige Schlüsselszene verpasst und musste zurückspulen, um die Geschichte noch